Souveränität aus dem All
Europäer wollen weltraumgestütztes Kommunikationssystem aufbauen
Brüssel/Luxemburg. Über sieben Millionen Euro lässt sich die Europäische Kommission eine Machbarkeitsstudie kosten, die untersuchen soll, wie ein neuartiges satellitenbasiertes Kommunikationssystem für Europa aussehen könnte. Ein Konsortium aus europäischen Satellitenherstellern und betreibern sowie Telekommunikationsdienstleistern, darunter auch das luxemburgische Unternehmen SES, soll im kommenden Jahr ein technisches Konzept entwickeln und die potenziellen Kosten für das Projekt ausloten.
Das Ziel der neuen Initiative sei es, die „digitale Souveränität Europas“zu stärken, so die beteiligten Firmen in einer Pressemitteilung. Das neue System soll sichere Kommunikationsdienste für die EU und ihre Mitgliedstaaten sowie Breitbandverbindungen für europäische Bürger und Unternehmen, auch in bisher unterversorgten ländlichen Regionen bereitstellen.
Die zu schaffende Infrastruktur soll neue Anwendungen im sogenannten „Internet der Dinge“, wie zum Beispiel im Bereich des Autonomen
Fahrens unterstützen, aber auch technologische Entwicklungen, wie eine künftige 6G-Technologie berücksichtigen.
Die Initiative solle „eine verbesserte Sicherheit bei der Übertragung und Speicherung von Informationen und Daten bieten, die den Bedürfnissen verschiedener Benutzer wie Regierungsbehörden,
Finanz- und Bankunternehmen, Wissenschaftsnetzwerke, kritische Infrastrukturen und Rechenzentren gerecht werden“, heißt es in der Pressemitteilung. Neben SES sind Airbus, Arianespace, Eutelsat, Hispasat, OHB, Orange, SES, Telespazio und Thales Alenia Space weitere Mitglieder des Konsortiums. ThK