Politesch Woch
Samstag
Sie werden ja so schnell erwachsen! Die Kommunistische Partei Luxemburgs feiert bereits ihren 100. Geburtstag. Präsident Ali Ruckert fühlt sich weiterhin dem Marxismus verpflichtet, kein Wunder, hat er dem ollen Karl doch gefühlt noch beim Verfassen seines „Kapitals“geholfen. Auf jeden Fall wünschen wir nur das Beste und sagen: Nastrovje, Genossen!
Montag
Endlich ist der Stoff da! Diesen Satz kennt man sonst nur aus Kleidergeschäften oder vom hauptstädtischen Bahnhofsviertel, doch heute ist er wegen der heiß ersehnten Ankunft des Corona-Impfstoffes in Luxemburg im ganzen Großherzogtum zu hören. Jetzt heißt es: Holt die Spritzen raus und los! Diesen Satz kennt man wohl auch auf der Gare ...
Dienstag
The same procedure as last year? The same procedure as every year. Nachdem viele Menschen Silvester wegen Corona wie im Kultfilm „Dinner for One“im kleinen Kreis verbracht haben, wirken auch die Pressekonferenzen von Miss Paulette und Butler Xavier zunehmend wie eine ewige Wiederholung, wenn auch mit leichten Abänderungen. Ab Montag darf der Einzelhandel wieder öffnen. Cafés und Restaurants bleiben aber dicht, und weil auch der Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit verboten bleibt, muss man sich bis auf Weiteres wohl oder übel in den eigenen vier Wänden betrinken. In diesem Sinne: Skål!
Mittwoch
Was die Franzosen können, können die Amis schon lange. Die Proteste von Trump-Anhängern im und um das Kapitol in Washington wirken wie die prollige Kopie des Sturms auf die Bastille vom 14. Juli 1789 in Paris. Anschließend kritisiert jeder, der nicht bei drei auf den Bäumen ist, die Rhetorik von Noch-US-Präsident Donald Trump. Dabei wollte der Mann doch nur die Demokratie retten. Tja, Undank ist der Welten Lohn.
Donnerstag
Unter anderem der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn fordert juristische Konsequenzen für Trump, nach dessen Ausscheiden aus dem Amt. Einige LSAP-Parteifreunde können aber aufatmen, diese Aussagen des Chefdiplomaten beziehen sich natürlich nicht auf das Inland.
Freitag
Überraschung, Überraschung! Wie gewohnt wird das neue Covid-Gesetz mit den Stimmen der Mehrheitsparteien angenommen. Dass jemand aus Unmut nach amerikanischem Vorbild die Chamber stürmt, scheint dennoch eher unwahrscheinlich. Schon alleine, weil wohl viele überhaupt nicht mitbekommen haben, dass die Abgeordneten bereits vor Monaten coronabedingt vom Krautmarkt in den Cercle umgezogen sind. Sie wissen schon, das große Gebäude im Zentrum der Hauptstadt, wo seit jeher die Besserverdiener ein und aus gehen. Na, das schränkt die Auswahl ja stark ein ...