Dichter Emile Hemmen gestorben
Luxemburg. Mit Emile Hemmen verliert die Luxemburger Literatur ihren Doyen. Geboren am 6. Dezember 1923 in Sandweiler ist der Lehrer und Dichter gestern im hohen Alter von 97 Jahren gestorben. Der Literat war diskret, aber dennoch eine wichtige Stimme der französischsprachigen Literatur in Luxemburg. Er hat den Krieg erlebt, musste in die Wehrmacht, wurde Kriegsverweigerer, tauchte ab und schloss sich der Widerstandsorganisation Lëtzebuerger Patrioteliga an. Über seine damaligen Erfahrungen berichtet er in Claude Lahrs Film „Heim ins Reich“(2004). Nach dem Krieg wurde Emile Hemmen Lehrer, gelangte dann ins Bildungsministerium, studierte Erziehungswissenschaften, Soziologie und Pädagogik in Paris und wurde Direktor des Institut médico-professionnel und des Centre de réadaptation professionnelle in Capellen. Der Schriftsteller veröffentlichte einen Roman, etliche Erzählungen und Gedichte, in denen er sich über Krieg, Angst vor dem Verlust humanistischer Werte, Freiheitsdrang und Identität äußerte. Émile Hemmen setzte sich für die französische Kultur und Literatur in Luxemburg ein. Er war Präsident des Vereins Estuaires asbl und Mitbegründer und Mitherausgeber der Kulturzeitschrift „Estuaires“. In der Montagausgabe wird das „Luxemburger Wort das schriftstellerische Werk des Verstorbenen ausführlich würdigen. mt