Inflation im Euroraum bleibt negativ
Preise für Industriegüter und Energie gehen zurück
Luxemburg. Die Inflation im Euroraum bleibt negativ. Die Jahresinflationsrate verharrte im Dezember auf minus 0,3 Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat gestern in Luxemburg nach einer zweiten Schätzung mitteilte.
Eine erste Schätzung wurde wie von Volkswirten erwartet bestätigt. Damit liegt die Rate den vierten Monat in Folge auf diesem Niveau. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Dezember um 0,3 Prozent.
Lebensmittel werden teurer
Entscheidend für den Preisrückgang im Jahresvergleich bleiben stark fallende Energiepreise. Auf Jahressicht gingen sie im Dezember um 6,9 Prozent zurück. Leicht gefallen sind zudem die Preise industriell hergestellter Güter. Am deutlichsten stiegen hingegen mit 2,1 Prozent die Preise von unverarbeiteten Lebensmitteln. Dienstleistungen waren etwas teurer als ein Jahr zuvor. Die Kernrate (ohne Energie, Lebens- und Genussmittel) lag im Dezember unverändert bei 0,2 Prozent. Auch hier wurde die erste Schätzung bestätigt. Seit September sind die Kernverbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahr jeweils mit diesem Tempo gestiegen.
Das mittelfristige Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von knapp zwei Prozent wird abermals deutlich verfehlt. Diese Rate wurde seit langem nicht mehr nachhaltig erreicht. Deshalb und wegen der Corona-Krise hatte die Notenbank ihre Geldpolitik im vergangenen Jahr mehrfach stark gelockert. Heute dürfte die EZB ihre ultralockere Politik bestätigen. dpa