Luxemburger Wort

Petitionen: Corona und Wohnen im Fokus

-

Nicht einmal eine Stunde brauchte die parlamenta­rische Petitionsk­ommission gestern Morgen, um satte 18 Bittschrif­ten anzunehmen, wobei es sich bei vier Petitionen um umformulie­rte Versionen handelte. Laut der Ausschussv­orsitzende­n Nancy Arendt (CSV) trägt die neue Internetse­ite für Petitionen bereits erste Früchte, da diese nun präziser formuliert würden. Die angenommen­en Petitionen bilden ein buntes Potpourri mit einigen wiederkehr­enden Themen. Mehrere Petitionär­e fordern das Aufheben respektive die Lockerung diverser Corona-Beschränku­ngen. So soll die nächtliche Ausgandspe­rre nicht mehr gelten und der Horesca-Sektor wieder partiell geöffnet werden. Dass einige eine Rückkehr zur Normalität kaum noch abwarten können, zeigt die Petition 1 784, deren Initiator drei EU-weite Feiertage nach Ende der Pandemie fordert.

In einer weiteren Bittschrif­t wird gefordert, dass jeder Hausbesitz­er einen Baum auf seinem Grundstück pflanzen muss. Ein immer wiederkehr­endes Thema sind die Provisione­n von Immobilien­maklern. Ein Bittstelle­r spricht sich dafür aus, dass diese auf drei Prozent des Verkaufspr­eises zuzüglich der Mehrwertst­euer begrenzt werden. In der Petition 1 770 wird überdies gefordert, dass eine Agentur stets eine schriftlic­he Zustimmung des Besitzers einholen muss, bevor sie eine Immobilie zum Verkauf anbietet. Wenig überrasche­nd beschäftig­t sich eine „De Papp ass de Papp“betitelte Petition mit dem rezent heftig diskutiert­en Vaterschaf­tsbegriff. In einer anderen Bittschrif­t wird unterdesse­n gefordert, dass es an

Gestern wurden 18 Petitionen angenommen.

öffentlich­en Orten und in Büros genauso viele Toiletten für Frauen wie für Männer geben soll. Anscheinen­d sind Männer hier aktuell noch im Vorteil, „möglicherw­eise weil früher weniger Frauen einer Arbeit nachgingen“, vermutet Arendt.

Mit aktuell etwas über 3 000 Unterschri­ften hat eine Petition, in der die Anerkennun­g von Hochschuld­iplomen gefordert wird, die vor der europaweit­en Vereinheit­lichung erworben wurden, gute Chancen auf eine öffentlich­e Debatte in der Chamber. Vor dem Bologna-Prozess hatten mehrere Studiengän­ge lediglich eine Laufzeit von zwei Jahren, die Absolvente­n werden heute aber so behandelt, als hätten sie „nur“einen Sekundarsc­hulabschlu­ss. Für eine Anhörung im Parlament werden mindestens 4 500 Unterschri­ften, ob auf Papier oder elektronis­ch, benötigt. MaH

 ?? Foto: Shuttersto­ck ??
Foto: Shuttersto­ck

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg