Myanmar: G7 verurteilen Militärgewalt
Naypyidaw. Angesichts der Massenproteste in Myanmar und der zunehmend brutalen Reaktion des Militärs wächst der internationale Druck auf die neue Junta. Seit Beginn der Demonstrationen vor drei Wochen haben Einsatzkräfte mindestens drei Teilnehmer erschossen. Hunderte Demonstranten wurden festgenommen. Die G7 verurteilten die Gewalt gestern scharf und forderten mit Nachdruck die Freilassung der faktischen Regierungschefin Aung San Suu Kyi. Die US-Regierung belegte zwei führende Militärangehörige mit Sanktionen. Derweil gibt es im Land Rufe nach einer Friedensmission der Vereinten Nationen. „Das Militär und die Polizei müssen äußerste Zurückhaltung üben sowie die Menschenrechte und das Völkerrecht achten“, betonten die Außenminister der Gruppe sieben führender Wirtschaftsmächte in einer in London veröffentlichten Mitteilung. „Der Einsatz scharfer Munition gegen unbewaffnete Menschen ist inakzeptabel.“Wer Gewalt gegen friedliche Demonstranten einsetze, werde zur Rechenschaft gezogen. Die Behörden in Malaysia haben gestern indes mehr als 1 000 illegale Migranten aus Myanmar deportiert – trotz einer anderslautenden gerichtlichen Anordnung. Die Migranten seien auf drei Marineschiffe gebracht worden, hieß es in Kuala Lumpur. Die Organisationen Amnesty International und Asylum Access Malaysia hatten zuvor beim Gericht einen vorläufigen Aufschub der Abschiebung erwirkt, weil sie nach dem Putsch in der Heimat „lebensbedrohlichen Risiken“ausgesetzt seien. dpa