Für flächendeckende Antigentests
Es ist Zeit für eine Offensive gegen Sars-Cov-2
Zu Beginn der Pandemie erklärte Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron: „Nous sommes en guerre!“In einem Krieg geht es darum den Feind zu besiegen. Gegen das Sars-Cov-2-Virus haben wir Abstands- und Hygieneregeln, Masken, Kontaktbeschränkungen, Quarantäneregeln, Tests und die Beteiligung der Bürger an der Bekämpfung der Pandemie.
Die britische Mutation macht mittlerweile 39 Prozent der Infektionen in Luxemburg aus. Diese Variante verbreitet sich schneller als die ursprüngliche, gerade bei Kindern und Jugendlichen. Die vorzeitigen Schulöffnungen im Januar haben daher zu einem bedrohlichen Wiederanstieg der Infektionszahlen und in der Folge zu einer Schließung der Schulen durch Bildungsminister Claude Meisch geführt. Dies sollte uns eine Warnung sein. Zwar kann das Virus nicht ausgerottet werden und wird somit mit der Zeit endemisch werden, aber bis zur Herdenimmunität durch ausreichend Impfungen muss es maximal eingedämmt werden. Eine erfolgreiche Impfkampagne setzt ebenfalls eine niedrige Prävalenz des Virus voraus, da sonst das Risiko durch den Evolutionsdruck entstehender Escape-Mutationen zu groß werden wird.
Daher will ich die Idee in den Raum werfen, eine große Offensive mit flächendeckenden AntigenSchnelltests zu starten. Erst einmal sollten alle Alters- und Pflegeheime, aber auch Krankenhäuser geschützt werden. An solchen Orten müsste es Eingangskontrollen geben mit gesetzlich vorgeschriebenen Schnelltests für Personal wie Besucher. Das Personal müsste regelmäßig alle zwei Tage getestet werden, die Besucher bei jedem Besuch. Obligatorische
Schnelltests sollte es auch am Flughafen geben, am Luxemburger Bahnhof und überall, wo der Bürger in physischer Präsenz mit der öffentlichen Hand in Kontakt tritt. Vor allem aber in Schulen könnten Antigen-Schnelltests ein wichtiges Puzzleteil sein um nach einer Übergangsperiode im Homeschooling wieder Präsenzunterricht zu ermöglichen.
Ein negativer Schnelltest hätte eine Gültigkeit von maximal zwei Tagen. Eine Bescheinigung mit einem QR-Code wird in der Teststation ausgegeben. Ein positiv Getesteter begibt sich zuhause in Isolation und fünf Tage später auf Rezept in einen PCR-Labortest. Ist dieser Test negativ, darf die Person wieder aus ihrer Isolation heraus. Sonst muss sie noch weitere fünf Tage in Isolation verbleiben.
Gerne könnten auch private Unternehmen an der Schnelltestoffensive mitwirken, sei es mit eigenen Teststationen, sei es mit „reinen“Kontrollstationen, die Testbescheinigungen anderer Stationen
kontrollieren. Je mehr Akteure aller Art mitwirken, desto besser. Die Benutzung dieser Tests ist nicht sonderlich schwierig, es kann in einem Crashkurs schnell erlernt werden. Der Staat könnte zudem die Armee, das CGDIS, Arbeitslose und Freiwillige rekrutieren. Apotheken könnten sich ebenfalls beteiligen. In Schulen könnten die Lehrer und zumindest die älteren Schüler sie in Eigenregie durchführen.
In einer zweiten Phase könnten Schnelltests in Apotheken an private Bürger frei verkauft werden, wie es in Österreich der Fall ist. Hier gibt es zwar keine Meldegarantie für positive Fälle, aber man muss dem mündigen Bürger auch mal vertrauen.
Wir alle sind Soldaten in diesem Krieg gegen Sars-Cov2 und es wird Zeit, endlich zur Mobilmachung aufzurufen und eine echte Offensive gegen unseren Feind zu starten.
Christian Klein, Esch/Alzette