Erfindungen
Oh, wie nah liegen bei Erfindungen Ruhm und Lächerlichkeit. So manch ein Erfinder brütet jahrelang über einer Maschine oder einem neuen Verfahren, um dann auf dem Patentamt kühl mit den Worten „Gibt's schon“abgefertigt zu werden. Selbst funktionierende und erfolgreiche Erfindungen sind noch lange keine Garantie für ein glückliches Leben als Millionär. Oft genug machen einem der Konkurrent die Urheberschaft streitig oder eine andere Firma kopiert einfach die bahnbrechende Neuerung, ohne einen müden Cent zu bezahlen. Mancher einst erfolgreicher Erfinder hat so schon seinen Lebensabend völlig verarmt fristen müssen. Unser bald fünfjähriger Sohn schickt sich an, ebenfalls Erfinder zu werden, und ich ermutige ihn bei diesem Vorhaben. Immerhin stimme ich mit ihm überein, dass unser Alltag noch durch viele Erfindungen bereichert werden muss und so manche Dinge nur darauf warten, aus der Taufe gehoben
Ich warte noch auf den selbstfahrenden Wisch- und Saugautomaten.
zu werden. Unser Sohn erfindet fast jeden Tag etwas Neues, zum Beispiel eine Rakete mit einem Riesenpropeller oder ein Auto, das ganz umweltfreundlich mit Druckluft angetrieben wird. Mein Favorit ist jedoch ein selbstfahrender Staubsaug- und BodenwischAutomat, auf dem man wie auf einem Aufsitz-Rasenmäher selbst Platz nehmen und durch das eigene Haus fahren kann. Dieses Wunderding soll auch noch selbstständig Spinnenweben von der Decke wischen können. Mein Sohn hält jede Erfindung auf Papier fest, was man dann wohlwollend eine Konstruktionszeichnung nennen könnte. Ganz ehrlich muss man allerdings sagen, dass ohne zusätzliche Erklärungen meines Sohnes kein Techniker die Zeichnung je verstehen könnte. Ich finde, er ist damit perfekt als Führungskraft in einem Industrieunternehmen geeignet. Dort läuft es ja oft nach diesem Motto: Ein paar Striche auf einem Blatt Papier und schon heißt es: Hier haben Sie meine geniale Idee, jetzt dürfen Sie sich um die Umsetzung kümmern. Volker