Das Juwel im Walde
Schloss Turelbaach, ein ehemaliges Wochenendhaus bei Mertzig, soll zu einer geschützten Attraktion werden
Mertzig. Das Schloss Turelbaach ist in der Gegend um Mertzig ein bekanntes und beliebtes Kleinod. Dabei ist es im Grunde genommen gar kein Schloss. Und richtig alt ist es auch nicht. Trotzdem hat es eine ganze Menge Trümpfe, um zu einem attraktiven Ausflugsziel zu werden. Aber zunächst einmal der Reihe nach.
Im November 1964 stellt Pol Gilson ein Gesuch, um an einer verlassenen Lichtung mitten im Wald ein Holzchalet als Wochenendhäuschen zu erbauen. Gilson ist in Mertzig aufgewachsen und als Gemeindesekretär kennt er sich bestens in der Gegend aus. Als das Chalet fertig ist, erhält er die Erlaubnis, einen ehemaligen Weiher an gleicher Stelle wieder instand zu setzen. Dadurch entstehen mehrere kleine Inseln.
Bestandteil der regionalen Kultur
Auf einer davon steht das Holzhaus. Eine Feuersbrunst im Januar 1973 zerstört jedoch das gesamte Gebäude. Das sollte aber nur eine weitere Motivation für Gilson sein und so erbaute er nach seinen eigenen Ideen ein Haus, das vom Aussehen her mehr an ein Schloss erinnert.
Im Laufe der nächsten 40 Jahre hat der emsige Häuslebauer jede freie Minute dem Bau geopfert und daraus jenes Juwel gemacht, das man heute bestaunen kann. Doch auch ihm fiel es im Laufe der Zeit immer schwerer, sich aufzuraffen und weiterzubauen. So gab er in einem Interview im Jahre 2002 kund: „Am Anfang war es ein Traum, aber in der Zwischenzeit artet es in Schinderei aus.“
Einmal im Jahr wurde rund um das Schloss das Turelbaacher Fest organisiert, was den Leuten aus der Gegend die Gelegenheit gab, sich den außerordentlichen Ort aus der Nähe anzusehen. 2007 verstarb Gilson und seither gehört der ganze Bering seiner Witwe Anny Gilson-Schaack. Oder besser gesagt: Bis zum 20. November 2020 gehörte er ihr.
Denn an dem Tag wurde der Vertrag unterschrieben, mit dem die Gemeinde Mertzig der neue Eigentümer wird.
Bange Momente bis zum Kauf
Denn obwohl der größte Teil der Ländereien auf dem Gebiet der Gemeinde Grosbous liegt, hat sich Mike Poiré, Bürgermeister von Mertzig, für den Kauf der Liegenschaft starkgemacht: „Ich habe mein ganzes Leben hier in Mertzig verbracht und die Turelbaacher Feste sind ein fester Bestandteil meiner Jugend gewesen.“
Deshalb kann er auch am Besten einschätzen, welches Kleinod die Familie Gilson dort besaß. Als er dann von Anny Gilsons Wunsch erfuhr, das gesamte Areal zu verkaufen, hat er sich bei seinem Gemeinderat die Zustimmung geholt, als Käufer aufzutreten.
Dabei erinnert er sich an die bangen Augenblicke, die er erlebt hat: „Jedes Mal, wenn sich ein Kaufinteressent im Rathaus erkundigte, war ich beunruhigt, besonders weil auch sehr wohlhabende Personen dabei waren.“
Die abgeschiedene Lage und die damit verbundenen Auflagen zum Umweltschutz haben aber offensichtlich eine abschreckende Wirkung gehabt. Der ausschlaggebende Augenblick kam dann im vergangenen Sommer. „Als ich mich mit der Eigentümerin getroffen habe, kam das Gespräch wieder auf einen möglichen Verkauf. Frau Gilson hat mir dann zu verstehen gegeben, dass sie daran interessiert wäre, das Gut an die Gemeinde zu verkaufen.“
Einige Bedingungen sollten aber an einen möglichen Kauf gebunden sein. Eine davon war die Verpflichtung, dass das gesamte Gut geschützt werden sollte und im Geiste von seinem Schöpfer Pol Gilson erhalten wird.
Somit musste man sich noch über den Preis einig werden. Mike Poiré erinnert sich: „Als kleine Gemeinde können wir uns keine großen Sprünge erlauben und so bot ich eine Summe, über die wir uns im Gemeinderat vorher geeinigt hatten. Ich hatte mich auf eine harte Verhandlung gefasst gemacht und war deshalb äußerst positiv überrascht, dass wir uns schnell einig geworden sind.“
Am Anfang war es ein Traum, aber in der Zwischenzeit artet es in Schinderei aus. Bauherr Pol Gilson im Jahre 2002
Die Bedingung: Das gesamte Gut sollte geschützt und im Geiste seines Schöpfers Pol Gilson erhalten werden.
Denkmalschutz für neue Pläne
Am 26. November 2020 wurde der Kaufvertrag vom Gemeinderat gutgeheißen, nachdem das Schloss Turelbaach mitsamt seinen 5,9 Hektar Wiesen und Wäldern für 450 000 Euro in den Besitz der Gemeinde Mertzig überging.
Anny Gilson-Schaack, die Witwe von Pol Gilson, scheint auch zufrieden mit dem Verkauf zu sein: „Wissen Sie, in dem Haus ist alles alt. Es war schon alt, als mein Mann es gebaut hat, weil er sich überall
Material besorgt hat, das keiner mehr wollte. Und der Unterhalt kostet heute ein kleines Vermögen, ganz zu schweigen von den Umweltschutzauflagen.“Bei der Gemeinde ist sie sich sicher, dass das Lebenswerk ihres Ehemannes in guten Händen ist. „Unser Bürgermeister ist ein junger Mann mit guten Ideen.“
Auch Paul Engel, Bürgermeister von Grosbous, sieht die Initiative der Nachbargemeinde mit Wohlwollen: „Wir sind nicht in der Lage, bei dem Kauf mitzumachen, da wir derzeit andere Prioritäten haben. Die Zusammenarbeit der beiden Gemeinden ist sehr gut. Deshalb sehen wir auch kein Problem darin, wenn die Gemeinde Mertzig Ländereien auf unserem Gebiet ersteht.“
Als erstes hat die Gemeinde Mertzig nun beim Kulturministerium den Antrag gestellt, das Schloss und seine Umgebung unter Denkmalschutz zu stellen. Falls dem Antrag stattgegeben wird, eröffnet sich dadurch auch die Nutzung des Gutes für didaktische Aktivitäten oder Freizeitgestaltung. Voraussichtlich im April, wenn der Vertrag beim Notar unterzeichnet ist, beginnt für Schloss Turelbaach ein neues Kapitel.
Groussbus. D'Amicale vun de Pompjeeë Groussbus anno 1847 huet sech et net huele gelooss, trotz Pandemie dat traditionellt Buergbrennen ofzehalen. Vill Leit hu schonn am spéiden Nomëtteg vum Drive-in Take-away profitéiert fir sech e gudden Ierbsebulli oder eng lecker Mettwurscht schmaachen ze loossen. Géint der Owend ass dunn d'Buerg Covid-bedéngt ouni traditionelle Fakelzuch ugefaange ginn, woubäi di Busser Leit vun doheem aus deem spektakuläre Feier nokucke konnten. Roger Gereke via mywort.lu
Préizerdaul. D'Buergbrennen vun der Amicale vun de Pompjeeën mat Drive In.
Charles Reiser via mywort.lu
Rulljen. D'Jeunesse Rulljen huet och eng Buerg gebrannt.
Marc Bemtgen via mywort.lu
Giovanni Ferrigo via mywort.lu