Sinkender Gewinn bei SES
Der Satellitenbetreiber blickt optimistisch ins neue Jahr – die Auftragslage ist gut
Betzdorf. Das Nettoergebnis des Satellitenbetreibers SES lag im Pandemiejahr 2020 um die Hälfte niedriger als 2019. Die bereinigten Umsatzerlöse sanken im letzten Jahr um drei Prozent auf 1,9 Milliarden Euro, gab der Satellitenbetreiber gestern bekannt. Insgesamt lag das Vorsteuerergebnis sechs Prozent im letzten Geschäftsjahr unter dem von 2019.
SES verbucht damit für 2020 einen Nettogewinn von 208 Millionen Euro, 47 Prozent weniger als 2019 (395 Millionen Euro). Der bereinigte Nettogewinn war auch niedriger als im Vorjahr, weil SES in den USA kräftig in den 5G-Ausbau investierte. Die Umsatzerlöse aus dem traditionellen Fernsehgeschäft schwächeln wie erwartet weiter und lagen 2020 acht Prozent niedriger als im Vorjahr bei 1,1 Milliarden Euro. Das spiegele, so SES, auch die Auswirkungen von Covid-19 wider, da im vergangenen
Steve Collar zeigt sich optimistisch für 2021. Jahr Sport- und andere LiveVeranstaltungen ausgefallen waren. „Es war klar, dass das gegenwärtige Umfeld eine Herausforderung für unsere Umsatzentwicklung sein würden. In einigen Segmenten, wie der Bereitstellung von Internet für Flugzeuge oder Kreuzfahrtschiffen, war es offenkundig, dass die Einnahmen sinken würden“, sagte SES-Chef Steve Collar bei der Bilanzpressekonferenz. „Wir haben also die Geschäftsausgaben deutlich begrenzt. So konnten wir die Auswirkungen auf das Ergebnis abmildern.“Er sprach daher von einem unterm Strich „starken Geschäftsjahr“, das „klare Perspektiven für ein rentables Wachstum und ein Versprechen für die Aktienrendite“versprach. Über 80
Prozent der Konzernumsatzprognose für dieses seien bereits unter Vertrag. SES hat seine Investitionsausgaben für 2020-2024 gegenüber den bisherigen Prognosen um 390 Millionen Euro reduziert. Steve Collar dazu: „Wir haben unser ‚Simplify & Amplify‘-Programm mit Einsparungen bei den Betriebsausgaben von 50 Millionen Euro ab 2022 erfolgreich umgesetzt, und die Verschuldung befindet sich aufgrund eines hohen Cashflows auf einem 5-JahresTiefststand.“
Die Nettoverschuldung in Höhe von 3,4 Milliarden Euro war um 505 Millionen Euro niedriger als 2019. Damit konnte der Satellitenbetreiber seine Zinskosten deutlich senken. MeM/ThK