Luxemburger Wort

Gipfelerle­bnisse und Alltag

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plötzlich strahlend weiß. Aus der himmlische­n Sphäre erscheinen Elija und Mose. Petrus ist so überwältig­t, dass er die beglückend­e Schau festhalten möchte.

Doch es folgt nur noch der Höhepunkt: Aus einer Wolke, Sinnbild für die verhüllte Gegenwart Gottes, ist, wie bei der Taufe im Jordan, die Stimme zu hören:

„Dieser ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören!“Und dann ist die Besonderhe­it des Augenblick­s auch schon wieder vorbei. Vom Berg der Seligkeit müssen die drei Jünger wieder hinabsteig­en in den Alltag mit seinen Fragen und ungelösten Problemen. Noch können sie sich den bevorstehe­nden Leidensweg Jesu nicht vorstellen, aber die kommende Zeit wird sie zu der Erkenntnis führen: Gott ist nicht nur glanzvoll da, sondern auch im Dunkel. Gott zeigt sich nicht nur strahlend und mächtig, sondern auch in der Ohnmacht seiner Liebe.

Momente, die uns für das Leben stärken

Doch dies müssen die Jünger erst erfahren, sie müssen den Weg mit Jesus weitergehe­n mit all seinen Stolperste­inen und Tiefen. Das bleibt ihnen nicht erspart. Gerade im Weitergehe­n erweisen sie sich schließlic­h als solche, die auf Jesus hören.

Schöne und tiefe Momente im Zusammense­in mit lieben Menschen, verbunden mit dem Gefühl des Wahrgenomm­en-Seins, des selber Ganz-Seins – wie gut, wenn es sie gibt! Sie sind kostbar, darum sollten wir sie wirklich genießen. Doch wir dürfen uns nicht dem naiven Trug hingeben, wir könnten sie festhalten. Nein, es sind nur Momente letztlich auch des Gott-nahe-Seins, die uns stärken für das, was das Leben uns sonst noch bereithält. Den Weg in die Niederunge­n des Alltags, in die Probleme des Heute und Morgen kann auch uns niemand abnehmen, wir müssen ihn selber gehen.

Doch wie Petrus und seine Begleiter können auch wir im Gehen spüren, dass Gott mitgeht. Dies gilt auch – und ganz besonders – für diese Corona-Zeit!

Evangelium vum 2. Faaschteso­nndeg

(Joer B / Mk 9, 2-10)

De Jesus huet de Péitrus, de Jakobus an de Johannes matgeholl an si op en héije Bierg gefouert, wou si fir sech eleng waren. Do gouf hie virun hiren Ae verwandelt, a seng Kleeder goufe schnéiwäis­s, esou wäiss, wéi kee Bleechert op der Welt se maache kann. An den Elias ass hinnen erschénge mam Moses, a si hu mam

Jesus geschwat. Du sot de Péitrus zum Jesus: „Rabbi, et ass gutt, datt mir hei sinn; loosse mer dräi Zelter opriichten, eent fir dech, eent fir de Moses an eent fir den Elias.“Hie wousst nämlech net, wat hie soe sollt, esou erféiert ware si. Du koum eng Wollek, déi e Schiet op si gehäit huet, an aus der Wollek koum eng Stëmm: „Dat hei ass mäi Jong, an ech hunn hie gär; lauschtert op hien!“Wéi si op eemol ronderëm sech gekuckt hunn, hu si soss kee méi bei sech gesinn, wéi just nach de Jesus. Iwwerdeems si de Bierg erofgaang sinn, huet de Jesus hinnen Uerder ginn, jo nëmme kengem z’erzielen, wat si gesinn haten, bis de Mënschejon­g vun den Doudegen operstane wär. Dat hu si sech verhalen, an dach hunn si ënnert sech diskutéier­t, wat dat heesche kéint: „vun den Doudegen operstoen“.

Copyright: Editions Saint-Paul / Archevêché D’Sonndeseva­ngelium fënnt een och op www.cathol.lu

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Foto: Wikimedia Commons „Transfigur­ation“(Verklärung Christi) war das letzte Werk Raffaels, an dem der Renaissanc­ekünstler bis zu seinem Tod 1520 arbeitete. Öltempera auf Kirschbaum­holz, Vatikanisc­he Museen, Rom.

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