Jugendliche und Kunst zusammenbringen
Ettelbrück als kreativste Stadt im Norden: Kunst- und Sozialprojekt Hariko eröffnet Ableger
Ettelbrück. In ihrer Stadtvision 2030 hat sich Ettelbrück zum Ziel gesetzt, die kreativste Stadt im Norden des Landes zu werden. In dieses Konzept passt auch das Kunst- und Sozialprojekt Hariko des Roten Kreuzes, das demnächst seine Türen in Ettelbrück eröffnen wird.
Wer den dortigen Jacobysgaard-Parkplatz anfährt, der kann es nicht übersehen: Das große Graffiti, das an der Giebelseite des Hariko-Gebäudes vom Künstler Stick realisiert wurde. Eine grellgrüne Kletterbohne, die sich durch einen orangenfarbenen Himmel drängt und am Ende in den Schriftzug Hariko übergeht.
350 000 Euro investiert
Bewegt man sich links am Gebäude vorbei in die kleine Rue de l’Arcade, eine Seitengasse der Fußgängerzone, gelangt man zum Eingangsbereich der künftigen Künstlerwerkstätten. Die Stadt Ettelbrück hat rund 350 000 Euro investiert, um das ehemalige Arcade-Gebäude zu sanieren und für das Hariko-Projekt herzurichten. Dem Roten Kreuz steht es nun unentgeltlich zur Verfügung, um einen Ort des Austauschs und des kreativen Schaffens zwischen
Künstlern und Jugendlichen von zwölf bis 26 Jahren zu schaffen.
Nach Esch/Alzette soll Hariko nun also auch in Ettelbrück junge Menschen inspirieren und sie ermutigen, ihr kreatives Potenzial zu aktivieren und alternative Ausdrucks-, Austausch- sowie Reflexionsmittel zu entdecken. Dies in einem geschützten Raum, der Zugang
zu Kunst und Kreativität bietet und unter Anleitung von Künstlern und Musikern, oder auch individuell und spontan, wobei die nötigen Materialien zur Entdeckung des kreativen Potenzials zur Verfügung gestellt werden.
Das neue Hariko-Zentrum verfügt über sechs Werkstätten, die den Künstlern Chiara Morette, Daniel
Prettenhoffer, Debbee Eiro, Jessica da Silva, Marlee dos Reis und Saila Kumputie kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Im Gegenzug verpflichten sie sich, mit jugendlichen Besuchern Kunstprojekte zu realisieren.
Für die Teilnehmer fallen keine Gebühren an. So wird es jungen Menschen jeglicher Herkunft ermöglicht, die eigene intellektuellen Fähigkeiten, bzw. künstlerische Sensibilität zu entdecken und sich so neue Perspektiven im Leben zu eröffnen.
Kim Ahlborn, der künftige Leiter von Hariko Ettelbrück hebt die Vielseitigkeit der künstlerischen Aktivitäten hervor: Jeweils dienstags bis samstags, zwischen 13 und 19 Uhr, sollen Workshops in vielen künstlerischen Bereichen, wie etwa Malerei, Graffiti, Musik, Gesang und Tanz angeboten werden. Dabei wird neben den sechs Künstlern auch auf externe Kunstschaffende zurückgegriffen, die Workshops organisieren sollen.
Diversifizierung sichergestellt
Das jeweilige Programm soll regelmäßig aktualisiert und an Teilnehmerwünsche angepasst werden. Nur so könne eine ausgewogene Diversifizierung gewährleistet werden, heißt es.
Wann das Hariko-Projekt starten kann, ist noch unklar. Das Projekt ist pandemiebedingt in Verzug geraten und muss noch von staatlicher Seite abgenommen werden, so Marco Deepen, Verantwortlicher für non-formale Bildung beim Roten Kreuz. Allzu lange dürfte es nicht mehr dauern. ast
für Catch a Smile absolviert, für Philip, genannt Pipo, sollte es das erste Mal werden.
Ausgestattet waren sie mit jeder Menge gespendeten warmen Kleidungsstücken, Schlafsäcken und allem, was die Flüchtlinge in kalten Februarnächten brauchen. Viele von ihnen übernachten nämlich in Zelten bei Dunkerque. Die zwei Transporter – einen davon hatte die Gemeinde Schengen für die Fahrt ausgeliehen – waren also gut gefüllt. Zusätzlich hatten die drei Studenten noch 1 000 Euro Spendengelder dabei, mit denen sie noch vor Ort weitere Ausrüstungsgegenstände kaufen wollten. 250 Euro hatte der Club des Jeunes Bürmeringen beigesteuert, in dem Youri, Pipo und Felix Mitglieder sind.
Die Batterie streikt
Als der kleine Konvoi auf der belgischen Autobahn in Richtung Nordfrankreich war, passierte es. Am Steuer des Transporters der Gemeinde Schengen saß Youri. „Auf einmal ging die rote Warnleuchte mit dem Batteriesymbol an“, erzählt er. „Ich fuhr auf einen Autobahnparkplatz, stellte den Motor ab und versuchte ihn wieder zu starten. Da gab es aber schon kein Lebenszeichen mehr.“
Zum Glück waren die beiden Freunde in ihrem Transporter nicht weit weg und standen Youri mit Rat und Tat zur Seite. Doch weil auch sie nicht viel machen konnten, verständigten die drei den Pannenservice des belgischen Automobilclubs.
Letzten Endes führte kein Weg daran vorbei, den Transporter in die nächste Autowerkstatt abzuschleppen. Dort steht er noch am heutigen Tag – wohlgemerkt mitsamt der Ladung aus Hilfsgütern. „Ein wenig schade ist es schon, dass wir an diesem Wochenende nur die Hälfte der Sachen nach Calais und Dunkerque bekommen haben“, sagt Felix Meisch. In Calais arbeitet Catch a Smile mit französischen Hilfsorganisationen
Mit der halben Ladung Hilfsgüter sind Felix, Pipo und Youri in Calais und Dunkerque angekommen. Die zweite Hälfte wollen sie am kommenden Wochenende abliefern.
zusammen, die die Hilfsgüter weiter verteilen.
Warme Kleidung für kalte Nächte
Danach führte der Weg der drei Freiwilligen zehn Kilometer weiter nach Dunkerque, wo sie weitere Hilfsgüter ablieferten. „Nachdem der sogenannte Dschungel in Calais abgebrannt war, hat sich nicht weit weg davon ein weiteres Flüchtlingslager gebildet. Die Leute leben dort in einem Wald am Stadtrand“, erzählt Felix Meisch. Er berichtet davon, dass die Menschen vor Ort die Hilfsgüter aus Luxemburg mit großer Dankbarkeit angenommen hätten. Vor allem die warmen Schlafsäcke hätten sie in jener Woche angesichts der arktischen Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt gut gebrauchen können.
Heute wollen Felix, Pipo und Youri wieder nach Belgien fahren und den Transporter abholen, der mittlerweile im Auftrag der Gemeinde Schengen repariert wurde. „Der Alternator war kaputt, es war also keine schwierige Reparatur“, sagt Youri. An diesem Wochenende werden sie die restlichen Hilfsgüter in die Flüchtlingslager bringen – mit zwei Wochen unvorhergesehener Verspätung.
Ich versuchte, den Motor wieder zu starten. Da gab es kein Lebenszeichen mehr. Youri Cillien, Catch a Smile