Expedition zum „Roten Planeten“
Schon als Junge faszinierte mich in einer sternenklaren Nacht der Blick ins Universum. Oft lag ich spät abends auf einer Wiese, wo es um mich herum dunkel war und kein irdisches Licht meine Beobachtungen störte. Unzählige Sterne funkelten, ferne Sonnen, um die vielleicht Planeten kreisten, auf denen intelligente Wesen ihre Heimat haben. Natürlich war ich auch via Fernsehen dabei, als im Kontrollzentrum der NASA vor ein paar Tagen die Sektkorken knallten. Ihre Raumsonde „Perseverance“war nach monatelanger Reise mit ein paar Minuten Verspätung auf dem Mars gelandet. Kurz nach ihrem Eintreffen sendete sie bereits 22 000 Bilder und Filme von der Oberfläche des „Roten Planeten“. Die Landestelle im Jezero-Krater hatte der Roboter an Bord autonom ausgewählt. Wahrhaft eine technische Meisterleistung.
Innerhalb der Sat.1-Reihe „Phantastische Phänomene“, die
Aufnahmen der „Perseverance“vom Mars.
ich in den 1990er-Jahren moderierte, luden wir vor einigen Jahren zum Thema „Leben im Universum“Jesco von Puttkamer, den Startdirektor der NASA, ein. Als Assistent des deutschen Raketenbauers Wernher von Braun hatte er die Raumfahrt der Amerikaner von Anfang an begleitet. Höhepunkt war zweifellos die Landung von Erdenbürgern am 21. Juli 1969 auf dem Mond.
Als Ingenieur im Apollo-11Team verantwortete er auch die darauffolgenden Mondlandungen und die Missionen der Weltraumfahrt bis hin zur ISS, der von 15 Nationen entwickelten Internationalen Raumstation. Nach unserer Fernsehsendung begleitete ich Puttkamer noch ein paar Tage auf seiner Deutschlandreise. An einem Abend in einem fränkischen Wirtshausgarten zog der Vollmond über die Dächer der kleinen Stadt. „Dort oben werden die Menschen eine Basis errichten, um das vorerst größte Unternehmen der Menschheit vorzubereiten: Die Expedition zum Mars“, prophezeite Puttkamer vor mehr als 20 Jahren. Er sah dieses Projekt als die Erfüllung einer uralten Sehnsucht: den Flug des Menschen zu den Sternen. Raumfahrt sei eben ein Teil der Evolution. „Wir können gar nicht anders, als einmal unseren Planeten zu verlassen“, schwärmte der Weltraum-Forscher. Ich freue mich darüber, dass sich die Visionen dieses großartigen Mannes nach und nach zu erfüllen beginnen.