In Wartestellung
Erweiterung des Weinmuseums in Ehnen steht nach langjähriger Planung nun vor der Umsetzung
Ehnen. Der an der Weinstraße in Ehnen geplante Centre mosellan mit Ausblick auf Luxemburgs größten Grenzfluss soll einmal das touristische Eingangsportal der Gemeinde Wormeldingen werden. Seit über 15 Jahren dauern die Planungen an, um das etwas verstaubte Weinmuseum zu dieser moderneren und größeren Einrichtung umzugestalten.
Erfolgt ist dies bisher allerdings noch nicht. Schuld daran waren unter anderem die langwierigen Verhandlungen mit dem Eigentümer des links an das Anwesen angrenzenden Gartens, den der Staat erwerben wollte, um ihn in das Projekt zu integrieren.
Doch obschon das Areal nicht als Bauland ausgewiesen ist, verlangte der Besitzer Baulandpreise. Damit die Modernisierung des Museums vorangetrieben werden kann, verzichtete der Staat auf den Erwerb der Gartenparzelle.
Bürgermeister hat Baugenehmigung unterzeichnet
In den kommenden Monaten werden die Um- und Ausbauarbeiten an den historischen Gebäuden nach den vom Remerschener Architektenbüro Valentiny hvp architects angefertigten Plänen nun endlich anlaufen. Denn Mitte Januar dieses Jahres hat der Wormeldinger Bürgermeister Mathis Ast mit der Unterzeichnung der Baugenehmigung den Weg für die Verwirklichung des Projektes freigemacht.
Am vergangenen Samstag wurde der Auftrag für die Dacharbeiten ausgeschrieben. Wie eine Sprecherin des Ministeriums für öffentliche Arbeiten mitteilte, sollen diese Arbeiten im Laufe des ersten Semesters dieses Jahres in Angriff genommen werden, sobald die Firma, die sie durchführen wird, feststeht. 100 Arbeitstage sollen die Dacharbeiten in Anspruch nehmen. Anschließend werden dann die übrigen Renovierungsund Innenausbauarbeiten vorgenommen. Während die Baupläne auf Wunsch der Entente touristique de la Moselle noch abgeändert werden mussten, wurden von 2019 an schon in dem links ans Museum angebauten Haus Schëntgen Abbrucharbeiten durchgeführt. Die ältesten Teile dieses Gutshauses stammen aus dem 16. Jahrhundert. Das Gebäude soll nach der Erweiterung und der Renovierung einen großen Teil der Räume mit der interaktiv aufgewerteten Ausstellung über die Mosel und den Weinbau beherbergen. Das Kelterhaus und das Haus Wellenstein
entstanden im 18. Jahrhundert.
Vor fast einem halben Jahrhundert wurde die Wellenstein-Immobilie auf Initiative des damaligen Wirtschafts- und Tourismusministers Marcel Mart als erste vom Staat erworben und von 1975 an zu einer Maison du vin umgestaltet. Drei Jahre später wurde Eröffnung gefeiert. Die übrigen zu dem Komplex gehörenden Gebäude wurden später erworben, das linksseitig angedockte Haus Schëntgen kaufte der Staat vor beinahe zwei Jahrzehnten auf Drängen der Gemeinde Wormeldingen.
Im Außenbereich haben Mitarbeiter des Centre national de recherche archéologique (CNRA) in den vergangenen Jahren auch auf einem kleinen Terrain archäologische Grabungen vorgenommen. Dabei wurden Überreste einstiger Wirtschaftsgebäude gefunden und dokumentiert. Auf jenem kleinen Areal stand einst eine Epicerie, die jedoch wegen ihres schlechten Zustands beseitigt wurde.
Bistro unter dem neuen futuristischen Dach
Auf jenem Terrain wird der moderne Anbau des künftigen Centre mosellan entstehen. In diesem Gebäude werden der Eingangsbereich des Zentrums und im Obergeschoss ein Bistro eingerichtet. In den benachbarten Gebäuden wird die Küche des Cafés installiert. Im rechts neben dem Haus Schëntgen liegenden Haus Wellenstein sind lediglich Renovierungsarbeiten vorgesehen.
Künftig soll auch die Umgebung zwischen der N 10 und dem Moselufer zum Teil neu genutzt werden. Dabei soll die Wiese erhalten bleiben und unter anderem um einen Abenteuerspielplatz sowie einen Pavillon, der von Vereinen angemietet werden kann, ergänzt werden. Am Flussufer wurde in jüngster Zeit schon eine zusätzliche Anlegestelle für Passagierund Sportboote gebaut. Sie soll auch vom Luxemburger Fahrgastschiff MS Princesse Marie-Astrid angesteuert werden.