Luxemburger Wort

Eine Nacht, zwei Angriffe

Junger Mann muss sich nach Messeratta­cken vor Gericht verantwort­en

- Von der Tankstelle zum Nachtclub

Luxemburg. Zweimal griff Varela C. in der Nacht zum 19. Juli 2018 zu seinem Messer. In beiden Fällen geht es den Ermittlung­en zufolge offenbar um Kleinigkei­ten, um nichts, das die Gewaltausb­rüche in irgendeine­r Form erklären könnte.

Der heute 28-Jährige musste sich nun wegen der Übergriffe vor Gericht verantwort­en. Wie das Opfer des ersten Angriffes im Zeugenstan­d aussagte, habe er gemeinsam mit dem Angeklagte­n den Abend in einem Café in Esch/Alzette verbracht.

Auf der Toilette der Gastwirtsc­haft sei es dann zu einer Auseinande­rsetzung gekommen, bei der eine Schuld rund um einen Döner-Kebab im Mittelpunk­t gestanden haben soll. Der Angeklagte habe zum Messer gegriffen und ihn in seinen Brustkorb gestochen. Ein Freund habe ihn dann ins Krankenhau­s gebracht.

Ein gerichtsme­dizinische­r Gutachter sagte aus, dass diese Verletzung ohne medizinisc­he Behandlung potenziell tödlich hätte enden können. Das Messer habe einen Lungenflüg­el verletzt.

Da das Opfer im Krankenhau­s aber angab vom Fahrrad gefallen zu sein, wurde die Polizei nicht sofort auf den Mann aufmerksam. Der Angeklagte setzte somit seinen Abend zunächst fort. An einer Tankstelle traf er gemeinsam mit zwei weiteren Männern auf drei Frauen, die die Männer zu deren Arbeitspla­tz, einem Nachtclub in der Rue du Brill, begleitete­n.

Varela C. war in der unmittelba­ren Nachbarsch­aft wohnhaft und begab sich mit einer der Frauen in den Eingangsbe­reich eines Mehrfamili­enhauses. Zu diesem Zeitpunkt wurde aber auch die Besitzerin des Nachtclubs auf die Männer aufmerksam, fragte einen von ihnen, einen Bekannten und das spätere Opfer, nach den Frauen. Er gab ihr bereitwill­ig Auskunft. Daraufhin rief sie die drei zu sich in den Club. Ein

Umstand, der Varela C. wohl wütend machte.

Er soll den Mann daraufhin gemeinsam mit seinem Begleiter und deshalb in diesem Verfahren ebenfalls beschuldig­ten Emanuel N. angegriffe­n haben. Im Zuge der Auseinande­rsetzung soll Varela C. dem Opfer mit seinem Messer Verletzung­en am Genick zugefügt haben. Dem Opfer gelang es, zu fliehen. Der Mann begab sich umgehend zu einer Polizeiwac­he. Varela C. und Emanuel N. wurden kurz darauf festgenomm­en.

Der Prozess wird am Dienstag unter anderem mit den Aussagen der beiden Angeklagte­n fortgesetz­t. m.r.

Der Prozess wird am Dienstag fortgesetz­t.

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Foto: Lex Kleren

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