Die Reportage
Kell am See... oh, dat reimt sich sogar“, stellt Kohlmann lächelnd fest. Seine Gastgeberin, die Künstlerin Bettina Reichert, hat eine Bierzeltbank in ihrem Atelier aufgebaut; Kräuter stehen darauf neben Küchenutensilien, einer mobilen Herdplatte und dem Notebook ihres Gastes. Ihre Werke sind im Hintergrund zu sehen.
An dem Abend soll es für den begeisterten Fleischesser mit Ravioli aus regionalem Buchweizenmehl das erste rein vegetarische Gericht in seiner Videoreihe geben. „Die letzten zwei vegetarischen Gerichte waren ja mit Fisch“, verrät Kohlmann augenzwinkernd. Nach wenigen Minuten kommentieren die ersten Zuschauer bei Facebook. „Ja wunderbar, gutes Gelingen wünsche ich euch, lasst nichts anbrennen“, schreibt eine Freundin. „Gutes Gelingen und guten Hunger“, ein Anderer. In den nächsten zwei Stunden bereiten Reichert und Kohlmann das Essen zu, reden über das regionale Geschehen, ihre Kunst, seine Politik, die Sehnsucht nach dem Reisen und vieles mehr. Es ist eine ungezwungene Plauderei eines Einheimischen mit einer Zugewanderten, die die Region liebt – „auch wenn ich jetz' kein Platt schwätz'“, wie sie beim Teigrollen zugibt; aber sie habe da einen Mittelweg gefunden: „Manchmal rede ich auch Kauderwelsch.“Kohlmann schnippelt Gemüse und antwortet: „Ich glaub, ich mach meistens so Kauderwelsch, weil ich dat ja gar net so richtig kann mit dem Hochdeutsch“.
Sascha Kohlmann lebt in der Hochwaldgemeinde Schillingen (Landkreis Trier-Saarburg). Er ist 45 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder sowie einen Hund. Kohlmann arbeitet als Logistiker und Betriebsrat bei ThyssenKrupp Bilstein in Mandern. Und er hat auf Facebook 3 548 sogenannte Freunde. Kohlmann ist auch ein