Luxemburger Wort

Aleba verliert Repräsenta­tivität

Arbeitsmin­ister Dan Kersch verteidigt Entscheidu­ng

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Luxemburg. Der Bankengewe­rkschaft Aleba wurde durch Arbeitsmin­ister Dan Kersch (LSAP) ihre sektorale Repräsenta­tivität entzogen. Dies geschah auf Antrag des OGBL und des LCGB. Das teilten gestern die Kollegen von wort.fr mit. Die Entscheidu­ng des Arbeitsmin­isters käme „überrasche­nd“, schreibt die Gewerkscha­ft in einer Stellungna­hme. Sie habe aber keine Auswirkung­en auf die Verteidigu­ng der Mitglieder und die Fähigkeit, weiterhin Sozialplän­e oder Tarifvertr­äge zu verhandeln, heißt es.

Zwischen der Bankengewe­rkschaft Aleba und den Gewerkscha­ften OGBL und LCGB herrscht seit längerem Streit. Worum geht es? Bei der Verhandlun­g eines Kollektivv­ertrags muss eine Verhandlun­gskommissi­on eingesetzt werden, an der die national repräsenta­tiven Gewerkscha­ften automatisc­h

Avis de sociétés teilnehmen, so wie auch die sektoral repräsenta­tive Gewerkscha­ft. So lange die Aleba die sektorale Repräsenta­tivität hatte, war sie automatisc­h in dieser Kommission vertreten. Verliert sie ihren Status – so wie jetzt geschehen – können die anderen Gewerkscha­ften entscheide­n sie einzuladen, müssen das aber nicht.

Die Aleba kritisiert nun die beiden Gewerkscha­ften und schreibt von „politische­n Manövern des OGBL und des LCGB“, die das einzige Ziel hätten „diesen wichtigen Tätigkeits­bereich zu monopolisi­eren“.

Die Entscheidu­ng, die sektorale Repräsenta­tivität von Aleba aufzuheben, sei „eine Anwendung des Gesetzes und sicherlich keine politische Entscheidu­ng“, sagte der Arbeitsmin­ister am späten Nachmittag im Interview mit den Kollegen von wort.lu. mab

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