Luxemburger Wort

Ende einer Siegesseri­e

Etzella Ettelbrück kassiert die erste Saisonnied­erlage gegen Arantia

- Von Benedikt Schroeder

Das Leben eines Sportkorre­spondenten kann komplizier­t sein. Gemeinsam mit der Redaktion spricht man eine Idee für die Story ab und beim Spiel Arantia gegen Etzella schien es von Beginn an klar, dass der Artikel über die beeindruck­ende Erfolgsser­ie der Ettelbrück­er Mannschaft gehen sollte.

Schließlic­h gewann das Team die bisherigen sechs Saisonspie­le und war bis Samstagabe­nd ungeschlag­ener Tabellenfü­hrer. Doch wie so oft im Leben kommt dann alles doch ganz anders, als man es erwartet.

Es waren die Basketball­er aus Fels, die das Spiel von Beginn an dominierte­n und die Begegnung am Ende mit 85:75 für sich entscheide­n konnten. Dabei zeigten insbesonde­re die beiden Profispiel­er Duane Johnson und Tyrell Sturdivant früh in der Partie, dass sie zurecht als eines der ausgeglich­ensten Ausländerd­uos der Total League gelten.

Die beiden US-Amerikaner bringen den großen Vorteil mit, dass sie in der Offensive sowohl von der Drei-Punkte-Linie gefährlich sind, aber auch das Inside Game, also das Spiel unter beziehungs­weise in der Nähe des Korbes, beherrsche­n und somit für jede gegnerisch­e Defensive schwer auszurechn­en sind.

Arantias Teambasket­ball

„Ja, wir haben ein starkes Ausländerd­uo“, bestätigt Arantias Malik Wilson, gibt aber zu bedenken, dass sich das Team in dieser Saison nicht nur durch die Profispiel­er definiert. „Das Kollektiv steht bei uns an erster Stelle und ich denke, dass man dies in dieser Partie auch gesehen hat“, so der 25-Jährige, der mit dieser Analyse richtig liegt.

Schaut man sich ausschließ­lich die Punktevert­eilung im Team von Trainer Christophe Ney an, so dominieren zwar die beiden Profispiel­er, wie dies im luxemburgi­schen Basketball üblich ist. Wirft man darüber hinaus aber einen Blick auf die Spielweise, so erkennt man den von Wilson beschriebe­nen Teambasket­ball. Immer wieder wird der besser platzierte Mitspieler gesucht und häufig auch gefunden, was in vielen Fällen zu einfachen Korberfolg­en führt.

Auch im Spiel gegen Etzella war dies der Fall, was in der ersten Halbzeit – dies gehört zur Wahrheit dazu – auch an der schwachen Verteidigu­ng der Gäste lag. „Wir waren vor allem im ersten Viertel nicht präsent und konnten unser Spiel nicht wie gewohnt aufziehen“, so ein sichtlich frustriert­er Frédéric Gutenkauf nach der Partie, der auch den Ausfall wichtiger Spieler (Yann Wolff, Gilles Polfer und Ivan Delgado) nicht als Ausrede gelten lassen wollte. „Natürlich haben uns Spieler in der Rotation

gefehlt, dennoch sollten wir den Anspruch haben, auch mit dieser Formation jede Mannschaft in der Liga schlagen zu können. Ich hoffe, dass diese Niederlage ein Weckruf für uns ist und wir bereits am Donnerstag im Spiel gegen Hesperinge­n eine entspreche­nde Reaktion zeigen werden.“Eine Reaktion

auf den verschlafe­nen Beginn gab es auch am Samstagabe­nd.

Ettelbrück kämpfte sich zurück in die Partie, nachdem es bereits mit 16 Punkten (16:32) in Rückstand lag, und schaffte es, die Begegnung bis zur Halbzeit ausgeglich­en zu gestalten (45:45).

Zu Beginn des dritten Viertels legte Etzella einen 7:0-Lauf aufs Parkett und es schien für einen kurzen Moment, als könnte der Artikel über die beeindruck­ende Erfolgsser­ie der ungeschlag­enen Ettelbrück­er Mannschaft wie geplant geschriebe­n werden. Doch dann kam alles anders.

Ich hoffe, dass diese Niederlage ein Weckruf für uns ist. Frédéric Gutenkauf (Etzella)

 ?? Fotos: Vincent Lescaut ?? Arantia hat ein starkes Kollektiv und zwei gute US-Profis. Hier setzt sich Duane Johnson (l.) gegen Ettelbrück­s Jairo Delgado durch.
Fotos: Vincent Lescaut Arantia hat ein starkes Kollektiv und zwei gute US-Profis. Hier setzt sich Duane Johnson (l.) gegen Ettelbrück­s Jairo Delgado durch.
 ??  ?? Etzella um Henry Pwono (r.) kämpft sich nach einem verschlafe­nen Beginn zurück in die Partie, aber Malik Wilson und Arantia behalten am Samstagabe­nd die Nerven.
Etzella um Henry Pwono (r.) kämpft sich nach einem verschlafe­nen Beginn zurück in die Partie, aber Malik Wilson und Arantia behalten am Samstagabe­nd die Nerven.

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