Echtheitssiegel für Krypto-Kunst
Ein digitaler Stempel bestätigt die Authentizität virtueller Vermögenswerte
„Non-fungible token“oder NFTs sind einzigartige, kryptographische „Markierungen“, welche auf einer Blockchain vorhanden sind und nicht kopiert werden können, das heißt sie existieren in ihrer Form nur einmal. Der jeweilige Besitzer kann sie daher nicht kopieren oder „fälschen“, was die Wahrscheinlichkeit für betrügerische Aktivitäten sehr reduziert.
NFTs können verwendet werden, um zum Bespiel reale Gegenstände wie Kunstwerke zu verkörpern oder um personenbezogene Identitätsdaten wie auch Eigentumsrechte zu sichern. Um zu erklären, wie NTFs und eine Blockchain zusammenhängen, ist es erstmal sinnvoll zu rekapitulieren, was man unter einer Blockchain verstehen kann.
Ohne Blockchain keine NTFs
Fällt der Begriff Blockchain, dann ist der Name der digitalen Kryptowährung Bitcoin oft nicht weit entfernt. Die Bitcoin-Blockchain zählt sicherlich zu den bekanntesten ihrer Art, jedoch wird diese lediglich als Plattform für die dazugehörende Kryptowährung genutzt. Eine Blockchain generell ist aber sehr vielfältig nutzbar. Was eine Blockchain ist und was das Prinzip dahinter ist, lässt sich anhand eines einfachen Beispiels erklären:
Nimmt man als Vergleich einen Gruppenchat eines x-beliebigen Messenger-Dienstes und betrachten eine Konversation zwischen drei fiktiven Personen untereinander. Tom, Sandra und Martine verabreden sich auf Vorschlag von Sandra um 15 Uhr im Stadtzentrum. Diese Information ist nach dem Absenden der Nachricht auf jedem Mobilgerät oder Rechner im sogenannten „Nachrichtenverlauf“des Messenger gespeichert. Sandra entscheidet sich jedoch später um und möchte sich erst um 16 Uhr treffen.
Diese Entscheidung kann sie einerseits nicht alleine fällen und andererseits ist es ihr auch nicht möglich, die Uhrzeit im Nachrichtenverlauf nachträglich zu ändern. Es läuft also darauf hinaus, dass Sandra wieder von vorne gemeinsam mit den anderen ein neues Treffen planen muss. Niemand kann also den Inhalt der Konversation im Nachrichtenverlauf nachträglich ändern. Dieses Prinzip macht den funktionalen Kern einer Blockchain aus.
Denn auch bei einer Blockchain werden Information in einem Verlauf gespeichert. Jeder Informationsinhalt befindet sich in einem eigenen „Block“und für jeden dieser Blöcke wird über einen speziellen Algorithmus ein eindeutiger, mehrstelliger Code berechnet, ein sogenannter „Hash“. Darunter kann man sich eine Art „digitalen Fingerabdruck“vorstellen. Zusätzlich enthält der „Block“auch den „Hash“vom vorherigen „Block“. Über die „Hashs“werden die „Blöcke“untereinander zu einer „Kette“verbunden.
Informationen innerhalb der „Blöcke“können also nicht geändert werden, da jede Änderung dazu führt, dass sich der jeweilige „Hash“eines „Blocks“ebenfalls verändert und die „Kette“dann auseinander brechen würde. Eine Blockchain ist in dem Sinne wie eine Art Datenbank, die von einem dezentralen Netzwerk verwaltet wird, dem jeder beitreten kann. Jedes Mitglied des Netzwerkes verfügt über eine Kopie der gesamten Blockchain auf seinem Rechner und dieser prüft, ob die Blockchain noch intakt ist.
Ein neuer „Block“mit Informationen wird zu der Blockchain erst hinzugefügt, wenn er von jedem einzelnen Rechner im Netzwerk verifiziert wurde und dies macht den besonderen Sicherheitsaspekt einer Blockchain aus, da die Kontrolle der Blockchain von rein technischen Anwendungen abhängt. Die Anwendungsgebiete einer Blockchain reichen von Transaktionen bei Kryptowährungen, über die dezentrale Speicherung von Kundendaten bis hin zur exakten Erfassung von Daten von Liefer- und Produktionsketten. Um auf die NFTs zurück zu kommen: Auch diese machen sich den Aspekt der erhöhten Sicherheit, der jede Form der Manipulation extrem erschwert, zunutze.
Was NTFs so besonders macht
In diesem sicheren BlockchainSystem sind sogenannte „fungible tokens“insofern so etwas wie digitale Gutschriften oder „Jettons“, die austauschbar sind wie Geldscheine im normalen Zahlungsmittelverkehr. Dort ist es ja auch egal, welchen 100 Euro Schein man konkret verwendet, denn alle haben sie den gleichen Wert und sind auch dementsprechend austauschbar, was wiederum auch für die Token gilt. NFTs hingegen, wie der Name es schon sagt, sind „non-fungible“, also nicht austauschbare Token. Sie repräsentieren einen ganz bestimmten Vermögenswert, der einzigartig ist und sind somit ideal geeignet für solche Vermögenswerte, von denen jeweils nur ein einziger oder nur sehr wenige existieren. NTFs sind also so was wie digitale Authentifizierungszertifikate. Dies zeichnet NFTs vor allem aus für sogenannte „KryptoKunst“, also Kunstwerke die in rein digitaler Form bestehen und auch für digitale Sammlerobjekte.Das Kryto-Kunstwerk „Every-days:
Anfang dieser Woche wurde in einer NFT-Auktion der erste Tweet, der je über Twitter abgesetzt wurde, für 2,9 Millionen USDollar versteigert. Die BlockchainTechnologie stellt dabei die Authentizität des digitalen Vermögenswerts sicher.
The First 5 000 Days” des Künstlers Mike Winkelmann, auch unter dem Namen „Beeple“bekannt, wurde beim Londoner TraditionsAuktionshaus Christie’s für den beachtlichen Preis von 69,3 Millionen US-Dollar verkauft. Das ist mehr als jemals irgendjemand für Gemälde von Frida Kahlo oder Salvador Dalí in der Vergangenheit geboten hat. Popularität in der Öffentlichkeit gewannen NFTs zudem auch durch die amerikanische Basketballliga NBA.
Teure „Trading Cards“
Die Online-Plattform NBA Top Shots verkauft einen NFT-Videoclip von Basketball Superstar LeBron James für 208 000 US-Dollar. Der Videoclip zeigt im Grunde nur einen Spielzug von Lebron James, in dem er einen spektakulären Korb erzielt. Diese kurzen Sequenzen von Spielzügen kann man als eine Art multimediale Sammelkarte sehen, eine „Digital Trading Card“, welche durch die NTF Technologie in ihrer Anzahl streng beschränkt ist. Übertroffen wurde dies am vergangenen Sonntag durch den verkauft einer NTF Sammelkarte vom Spieler von Juventus Turin Cristiano Ronaldo für einen beachtlichen Preis von 289 900 Dollar.
Auf der französischen OnlinePlattform sorare.com kann man in der Kryptowährung Ethereum digitale NTF-Sammelkarten von Profifußballern erwerben, welche dann im Fantasy-Fußball Game „S05“eingesetzt werden können. Für die Vertrauenswürdigkeit der Website wirbt die amerikanische Risikokapitalgesellschaft Accel wie auch bekannte Gesichter aus der Welt des Profifußballs, unter anderem auch Oliver Bierhoff, der Direktor des Deutschen Fußball Bundes, sowie die ehemaligen Profi-Fußballer Rio Ferdinand und André Schürrle.
Die größte Plattform für NTFs ist derzeit opensea, wo man unter anderem Kryto-Kunst, Trading Cards, digitale Sammelgegenstände wie auch ganze digitale Grundstücke für bestimmte OnlineGames kaufen kann. Der Markt für NTFs wuchs von einer Marktkapitalisierung von 41 Millionen Dollar im Jahr 2014 auf einen Wert von über 338 Millionen Dollar im Jahr 2020.
Unser Verständnis, was es heißt, einen Gegenstand „zu besitzen“, könnte auf eine ganz neue Ebene gebracht werden.
Bedenken gegen den Hype
Rund um den Hype um NFTs zeigen sich jedoch auch einige Experten skeptisch. Der Informatiker und Gründer der Kryptowährung Litecoin Charlie Lee kritisiert, dass es bei realer Kunst im Gegensatz zu NFT-Kunst Mühe kostet, diese zu erschaffen. Ein berühmter Künstler wie Picasso, der