Prämienzahlung für Hybridautos wird eingestellt
Ab April gelten neue Fördermaßnahmen für die Elektro-Mobilität
Am 1. April wird der staatliche Zuschuss für den Kauf eines HybridAutos auf 1 500 Euro gesenkt. Ende des Jahres läuft die Förderung von Plug-In-Hybriden dann gänzlich aus. Das gab Umweltministerin Carole Dieschbourg gestern bekannt. Die bisherige Regelung der Förderprämien wurde überarbeitet und soll verstärkt Umwelt- und Sozialaspekte berücksichtigen. „Die neue Formel heißt, gezielt die effizienteren kleinen und mittelgroßen emissionsarmen Autos zu fördern“, so Dieschbourg.
Die Autohändler dürfte die Entscheidung nicht freuen, hatten sie doch für die Beibehaltung der Förderung von bis zu 2 500 Euro beim Kauf eines Hybrid-Autos als Einstieg in die Elektromobilität plädiert.
Im Detail sieht die neue, bis 31. März 2022 geltende Regelung so aus: Die Prämie für Plug-in-Hybrid-Autos und Transporter mit CO2-Emissionen von höchstens 50 Gramm pro Kilometer wird von bisher 2 500 Euro auf 1 500 Euro reduziert für Autos, die zwischen 1. April und 31. Dezember des laufenden Jahres gekauft und zugelassen werden. Danach soll ihr Kauf nicht mehr staatlich gefördert werden.
„Soziale Aspekte werden berücksichtigt“
Die staatliche Förderprämie für vollelektrische oder wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Autos oder -Transporter bleibt weiterhin bei bis zu 8 000 Euro, allerdings nur, wenn ihr Stromverbrauch nicht höher ist als 18 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Ist der Verbrauch höher, werden sie nur noch mit bis zu 3 000 Euro bezuschusst.
Eine Ausnahme sind elektrische Autos mit sieben Sitzplätzen, die weiterhin mit 8 000 Euro gefördert werden. Das helfe kinderreichen Familien, so Dieschbourg. Der Zuschuss für vollelektrische Neuwagen war im Mai 2020 im Corona-Hilfsprogramm „Neistart Lëtzebuerg“von 5 000 Euro auf die neue Summe erhöht worden. Die Prämien gibt es für Autos, die zwischen dem 1. April 2021 und dem 31. März 2022 bestellt werden und spätestens bis Ende des Jahres 2022 in Luxemburg für den Verkehr zugelassen sind.
Elektro-Quads oder -Roller werden mit unverändert 1 000 Euro gefördert. Mit 600 Euro bezuschusst der Staat auch weiterhin den Kauf eines Pedelec25 oder eines Fahrrads.
Die Fahrradprämie sei sehr gut angenommen worden, so Dieschbourg gestern. So gut, dass es noch immer zu Verzögerungen bei der Auszahlung kommt, gab die Ministerin zu.
Ambitionierte Pläne
Luxemburgs integrierter nationaler Energie- und Klimaplan für 2021 bis 2013 hat sich zum Ziel gesetzt, dass der Fuhrpark des Landes bis 2025 zu 49 Prozent aus Elektroautos besteht. Die Zahl der neuzugelassenen E-Autos steigt zwar, doch noch fährt Luxemburg überwiegend mit Diesel oder Benzin. Der Wandel hin zu einer nachhaltigeren Mobilität, um die CO2Emission Luxemburgs zu mindern (Ziel: bis 2030 minus 55 Prozent gegenüber 2005), gehe aber nicht allein durch Prämien für E-Autos, meint Dieschbourg. Auch müsse dazu unter anderem der öffentliche Nahverkehr ausgebaut werden. Die Prämien für Elektrofahrzeuge werden vom Ministerium für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung vergeben und müssen spätestens ein Jahr nach dem Kauf des Fahrzeugs beantragt werden. Der Zuschuss konnte bislang erst nach sieben Monaten beantragt werden, ab April kann man ihn sofort nach Kauf beantragen.
Weiterhin ausgebaut werde die Ladeinfrastruktur im Land, so Dieschbourg. Die derzeit rund 800 Chargy-Ladesäulen im Land liefern grünen Strom. Ansonsten wird im Prämiensystem für E-Fahrzeuge die Herkunft des Stroms, das heißt, ob nachhaltig erzeugter Strom getankt wird oder konventioneller, allerdings nicht berücksichtigt.
Luxemburg hat kürzlich eine Initiative unterzeichnet, die die EUKommission dazu aufgefordert, ein Ausstiegsdatum für den Verkauf von Benzin- und Dieselautos zu nennen.
Die neue Formel heißt, gezielt die effizienteren kleinen und mittelgroßen emissionsarmen Autos zu fördern. Carole Dieschbourg, Umweltministerin