„House of Automobile“kritisiert Umweltministerium
In einem Offenen Brief an die Umweltministerin kritisierte gestern die Wirtschaftsvereinigung „House of Automobile“das geänderte Prämiensystem: Mit der neuen Regelung wird eine Verbrauchsgrenze bis 18kWh Strom pro 100 Kilometer gezogen, ab der der Käufer eines Elektroautos nicht mehr die 8 000 Euro Beihilfe erhält, sondern nur noch 3 000 Euro. Der Verband spricht von einer „unverhältnismäßige Reduzierung im Vergleich zu dem Effekt, den die Regierung erreichen will.“Kleine Stadtautos unter 30 000 Euro würden damit von der hohen Prämie ausgeschlossen. Und da im Alltag nur geringe Strecken gefahren werden, könnten heute auch mit Plug-in-Hybriden 90 Prozent der täglichen Fahrten im reinen Elektromodus gefahren werden.
Die Vereinigung moniert auch, dass bislang trotz mehrfacher Ankündigung keine Unterstützung für Unternehmen geschaffen worden seien, um Investitionen in die Ladeinfrastruktur zu begleiten. Und selbst in neueren Häusern erlaube die Kapazität des Stromnetzes nur eine sehr begrenzte Anzahl von Ladepunkten. Würden 49 Prozent der Autos im luxemburgischen Fuhrpark Elektrofahrzeuge sein, so würden etwa 250 000 Autos alle zwei bis drei Tage aufgeladen werden müssen. „Die benötigte Leistung übersteigt bei weitem die Kapazität des Netzes, auch wenn diese Autos wahrscheinlich nie gleichzeitig geladen werden“, so das House of Automobile. „Entgegen den Informationen, die Sie vielleicht erhalten haben”, heißt es im Schreiben an Ministerin Dieschbourg, „ist die Elektromobilität noch nicht in der breiten Öffentlichkeit angekommen.“Die Regierungsmaßnahmen würden die Entwicklung der Elektromobilität behindern. MeM