Leerstand im Kannerschlass
Für die Wasserburg in Sassenheim wird noch nach einer Bestimmung gesucht
Die Wasserburg in Sassenheim, die allgemein als Suessemer Kannerschlass bekannt ist, befindet sich heute in Staatsbesitz.
Ein neuer Besitzer wird für das Kannerschlass nicht gesucht, dafür aber eine neue Nutzungsmöglichkeit.
Rund um die prächtige Burganlage fanden bis zur Pandemie Märkte statt, doch im Inneren herrscht seit fünf Jahren Leerstand. 1985 hat der Staat das Schloss gekauft. Jetzt suchen das Kulturministerium und die Gemeinde Sassenheim nach einer angemessenen Verwendung. Zuvor wäre allerdings eine Renovierung nötig, denn die Innenräume sind in keinem guten Zustand.
War vor drei Jahren noch die Gastronomieschule des Institut Bocuse für eine Übernahme im Gespräch, so ist es zuletzt ruhig geworden um die Gemäuer. Noch in der jüngsten Gemeinderatssitzung hatte es eine Diskussion auf Initiative von Déi Lénk hin über die Zukunft des Schlosses gegeben, ohne dass der Zuhörer nachher schlauer gewesen wäre. Auf LWNachfrage hin bestätigt die Pressestelle
der Gemeinde, dass „keine konkreten Projekte auf dem Tisch liegen“. Vor kurzer Zeit seien die Minister Sam Tanson und Lex Delles auf Einladung der Gemeinde hin vor Ort gewesen. Eine Nutzung als Rathaus hatte die Gemeinde Sassenheim bereits früher aus Kostengründen ausgeschlossen.
Urkundlich wurde die Burg erstmals 1306 erwähnt. Bereits vor 1274 soll hier eine Wasserburg gestanden haben. Sie wurde mehrmals teils zerstört und wiederaufgebaut. 1753 erwarb Baron Arnold François de Tornaco die Burg. In den 1950er-Jahren kaufte die Stadt Esch die Anlage. Ein Waisenheim, das „Kannerschlass“entstand. Bis vor fünf Jahren war das „Centre virtuel de la connaissance sur l'Europe“hier ansässig, seither steht die Burg leer. L.E.