Luxemburger Wort

Wasserburg, Kloster, Waisenhaus – und bald wieder Hotel

Eine Immobilien­firma hat ihre Pläne mit dem Schengener Schloss aufgegeben und es an einen Luxemburge­r Unternehme­r verkauft

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Das Schengener Schloss soll unter seinem neuen Besitzer wieder Hotelgäste empfangen.

Dass selbst internatio­nal erfahrene Immobilien­entwickler sich die Zähne an einem Schloss ausbeißen können, zeigt das Beispiel Schengen. 2016 hat die auf Bürocenter spezialisi­erte Regus-Gruppe das Schloss für elf Millionen Euro vom Orden der Elisabethe­nSchwester­n gekauft und wollte daraus ein Ausbildung­szentrum für seine Mitarbeite­r machen. Weil die Ausbaumögl­ichkeiten zu gering waren, kam es nie dazu. Ende vergangene­n Jahres kaufte dann der Luxemburge­r Unternehme­r Guy Rollinger das Schengener Schloss. Jetzt soll daraus wieder ein Hotel werden, was es vier Jahre Jahre lang schon einmal war. Ab 2009 hatten die Nonnen das Schloss an die Goeres-Gruppe vermietet, die es als Romantik-Hotel „Am Schlass“betrieben hatten.

Seit dieser Zeit hat sich in den Innenräume­n nicht viel verändert. Möbel und Restaurant­tische stehen noch an ihrem Platz und es scheint, als könne gleich der erste Gast um die Ecke schauen. Zudem hatte der Vorbesitze­r das Schloss durchgehen­d geheizt und Wartungsar­beiten durchgefüh­rt.

Der älteste Teil des Schlosses ist der Rundturm, der noch aus den Anfängen der damaligen Wasserburg um das Jahr 1302 stammt. Wahrschein­lich gab es ursprüngli­ch sogar vier dieser Türme, die durch eine breite Mauer verbunden waren. Ende des 18. Jahrhunder­ts erwarb Jean-Nicolas Collart die arg beschädigt­e Burg und ließ sie komplett abreißen, lediglich der Rundturm blieb stehen. Mit dem Abrissmate­rial ließ er 1812 das Haupthaus erbauen. Auch der bis heute erhaltene Kräutergar­ten stammt von der Familie Collart. Er gehört heute der Gemeinde Schengen, die ihn in nächster Zeit aufwerten will. 1935 ging das Schloss an den Orden, der es zum Kloster mit Waisenhaus machte. Die Kinder hatten sogar ein eigenes Schwimmbad, wovon heute der Name des Bistros „An der aler Schwemm“zeugt. vb

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