Neuer Termin im Herbst
Die Volkszählung wird wegen der Corona-Pandemie zum zweiten Mal verlegt
Luxemburg. Eigentlich sollte die Volkszählung im Februar stattfinden. Wegen der Corona-Pandemie verlegte das Statistikamt Statec die Datenerhebung auf Juni. Nun wurde die Volkszählung erneut verlegt, wie aus einem Rundschreiben von Wirtschaftsminister Franz Fayot und Innenministerin Taina Bofferding (beide LSAP) an die Gemeinden hervorgeht: Sie soll nun vom 8. November an stattfinden.
Damit werden die Forderungen des Gemeindesyndikats Syvicol erfüllt, das diese Verlegung angeregt hatte. „Der Zeitpunkt für eine Volkszählung ist schlecht. Es ist nicht sehr glücklich, jetzt bei fremden Menschen zu klingeln“, hatte Syvicol-Präsident Emile Eicher (CSV) dem „Luxemburger Wort“vergangene Woche gesagt.
Mindestalter herabgesetzt
Weitere Anregungen des Syvicol werden ebenfalls übernommen. So schreiben Bofferding und Fayot, dass die Bezahlung der Volkszähler erhöht werden soll.
Der Statec wird den Gemeinden einen Vorschlag unterbreiten. Bezahlt werden die Agenten vom Staat. Sie erhielten bisher 1,2 Euro pro gezählte Person, einen Euro pro Gebäude und 1,5 Euro pro Wohnung. Diese Entschädigungen befinden sich seit 2001 auf demselben Niveau. Außerdem wurde festgelegt, dass das Mindestalter, um sich als „Recenseur“zu bewerben, von 18 auf 16 Jahre heruntergesetzt wurde. Beim letzten Punkt zeigt sich der Syvicol nicht auf einer Linie mit dem Wirtschaftsminister und wird dies beim nächsten Treffen mit Franz Fayot ansprechen.
Die Volkszählung hat nicht nur einen statistischen Wert, sondern vor allem auch eine gesetzliche Daseinsberechtigung: Anhand der Daten wird die Anzahl der Gemeinderatsmitglieder für die einzelnen Kommunen ermittelt. Die Volkszählung hat also einen richtungsweisenden Charakter für die Gemeindewahlen 2023. Ab 2029 wird aber einer weiteren Forderung des Syvicol Rechnung getragen: Von dann an wird die Anzahl der Gemeinderatsmitglieder über das nationale Personenverzeichnis RNPP (Registre national des personnes physiques) bestimmt.
Die übernächste Volkszählung findet unterdessen 2031 statt. Die letzte offizielle Zahl für Luxemburg stammt von Ende 2019. Sie lag damals bei 626 108 Einwohnern.