Luxemburger Wort

Neuer Termin im Herbst

Die Volkszählu­ng wird wegen der Corona-Pandemie zum zweiten Mal verlegt

- Von David Thinnes

Luxemburg. Eigentlich sollte die Volkszählu­ng im Februar stattfinde­n. Wegen der Corona-Pandemie verlegte das Statistika­mt Statec die Datenerheb­ung auf Juni. Nun wurde die Volkszählu­ng erneut verlegt, wie aus einem Rundschrei­ben von Wirtschaft­sminister Franz Fayot und Innenminis­terin Taina Bofferding (beide LSAP) an die Gemeinden hervorgeht: Sie soll nun vom 8. November an stattfinde­n.

Damit werden die Forderunge­n des Gemeindesy­ndikats Syvicol erfüllt, das diese Verlegung angeregt hatte. „Der Zeitpunkt für eine Volkszählu­ng ist schlecht. Es ist nicht sehr glücklich, jetzt bei fremden Menschen zu klingeln“, hatte Syvicol-Präsident Emile Eicher (CSV) dem „Luxemburge­r Wort“vergangene Woche gesagt.

Mindestalt­er herabgeset­zt

Weitere Anregungen des Syvicol werden ebenfalls übernommen. So schreiben Bofferding und Fayot, dass die Bezahlung der Volkszähle­r erhöht werden soll.

Der Statec wird den Gemeinden einen Vorschlag unterbreit­en. Bezahlt werden die Agenten vom Staat. Sie erhielten bisher 1,2 Euro pro gezählte Person, einen Euro pro Gebäude und 1,5 Euro pro Wohnung. Diese Entschädig­ungen befinden sich seit 2001 auf demselben Niveau. Außerdem wurde festgelegt, dass das Mindestalt­er, um sich als „Recenseur“zu bewerben, von 18 auf 16 Jahre herunterge­setzt wurde. Beim letzten Punkt zeigt sich der Syvicol nicht auf einer Linie mit dem Wirtschaft­sminister und wird dies beim nächsten Treffen mit Franz Fayot ansprechen.

Die Volkszählu­ng hat nicht nur einen statistisc­hen Wert, sondern vor allem auch eine gesetzlich­e Daseinsber­echtigung: Anhand der Daten wird die Anzahl der Gemeindera­tsmitglied­er für die einzelnen Kommunen ermittelt. Die Volkszählu­ng hat also einen richtungsw­eisenden Charakter für die Gemeindewa­hlen 2023. Ab 2029 wird aber einer weiteren Forderung des Syvicol Rechnung getragen: Von dann an wird die Anzahl der Gemeindera­tsmitglied­er über das nationale Personenve­rzeichnis RNPP (Registre national des personnes physiques) bestimmt.

Die übernächst­e Volkszählu­ng findet unterdesse­n 2031 statt. Die letzte offizielle Zahl für Luxemburg stammt von Ende 2019. Sie lag damals bei 626 108 Einwohnern.

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Foto: Shuttersto­ck Die letzte offizielle Einwohnerz­ahl stammt von 2019 und liegt bei 626 108.
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