Luxemburger Wort

Dramatisch­es Verfolgerd­uell

Die Handballpa­rtie zwischen Berchem und Düdelingen bleibt ohne Sieger

- Von Lutz Schinköth

In einem packenden, teilweise hochklassi­gen und kämpferisc­h geprägten Duell der Axa-League-Titelgrupp­e zwischen Berchem und dem HB Düdelingen gab es keinen Sieger. Dabei hätte das Verfolgerd­uell dramatisch­er nicht sein können: Obwohl auf Berchemer Seite gleich ein halbes Dutzend Spieler fehlten, nahmen die Roeserbann­er das Heft in die Hand und legten die hoch dotierte Düdelinger Angriffsre­ihe zunächst an die Kette.

Ohne Gerber, Guillaume, Ervacanin und Weyer fehlten Berchem erfahrene Führungssp­ieler. Hinzu kamen durch Meyers und Majerus zwei coronabedi­ngte Ausfälle. Doch sowohl Physis als auch Mentalität stimmten.

Weil Pietrasik aus der zweiten Reihe brillierte und Liszkai seinen Part zwischen den Pfosten hervorrage­nd ausfüllte, war Berchem nicht nur durchschla­gskräftige­r, sondern auch kollektiv geschlosse­ner als Düdelingen.

Dem zentralen Rückraumsp­ieler Becirovic nahmen sich abwechseln­d gleich drei Akteure an, sodass der Franzose in Düdelinger Diensten kaum Wirkung entfaltete. Doch nach 20 Minuten änderte sich das Bild: Der HBD war nun konzentrie­rter in seinen Abschlüsse­n und Herrmann im Tor parierte neben dem Siebenmete­r von Yann Hoffmann gleich sechs weitere Würfe. Weil Illic aus der zweiten Reihe sowie Szyczkow auf Rechtsauße­n präzise abschlosse­n, entwickelt­e sich nicht nur ein Spiel auf Augenhöhe, sondern ein leichter Vorteil für den HBD. Mit 17:17 ging es in die Halbzeit.

Berchem zieht kurz davon

Kurz nach dem Seitenwech­sel kam es für die Gäste knüppeldic­k: Düdelingen musste nicht nur einen Zwei-Tore-Blitzrücks­tand verkraften, sondern auch den verletzung­sbedingten Ausfall von Becirovic, der nach einem Zweikampf mit einem Berchemer ausgeknock­t wurde und zehn Minuten lang außen vor blieb.

Nun führten die Roeserbann­er erstmals mit vier Treffern, doch der HBD kam erneut zurück. „Es war ein packendes Spiel von beiden Seiten, das wir hätten gewinnen müssen. Wir haben dumme Fehler in Überzahl gemacht, doch das Unentschie­den ist als gerecht zu bewerten“, sah Düdelingen­s Molitor ein Match mit jeder Menge Physis, aber auch „guten spielerisc­hen Leistungen“.

Im zweiten Durchgang ging es hin und her, leichte Führungen wurden stets ausgeglich­en. Die Dramatik nahm ihren Höhepunkt, als die Trainer in der letzten Minute jeweils Auszeiten nahmen, das Blatt aber nicht mehr wenden konnten. So blieb es am Ende beim 34:34. Berchems Leon Biel konstatier­te, „dass wir alles reingeworf­en und eine fantastisc­he kämpferisc­he Leistung gezeigt haben. Angesichts der vielen Ausfälle haben wir ein super Spiel gemacht“. In der Tabelle bleibt der HBD (11 Punkte) vor Berchem (10,5).

Berchem: Liszkai (1.-60.') im Tor, Scholten (3), Stein (3), Pietrasik (10/3), T. Biel (1), Tsatsos (5), C. Brittner, Stupar (3), B. Brittner (2), Schmale (1), L. Biel (4), Y. Hoffmann (2)

Düdelingen: Herrmann (1.-30.', ab 52.') und Jovicic (31.-52.') im Tor, Mauruschat­t (1), Volpi (3), Ilic (8/3), Molitor (3), Szyczkow (6), Becirovic (1), Etute (4), Anic (2), J. Hoffmann (6), Armin Zekan

Siebenmete­r: Berchem 3/4, HBD 3/3 Zeitstrafe­n: Y. Hoffmann, Schmale (Berchem), Ilic, Zekan, Szyczkow, J. Hoffmann (HBD)

Rote Karte: Y. Hoffmann (54.', Berchem, grobes Foulspiel)

Besondere Vorkommnis­se: Bei Berchem fehlten Gerber, Guillaume, Weyer, Ervacanin (alle verletzt) sowie Meyers und Majerus, die positiv auf das CoronaViru­s getestet wurden. Beim HBD fehlten die Langzeitve­rletzten Franky und Yann Hippert. Die Rote Karte entsprang einem groben Foulspiel von Yann Hoffmann an seinen Bruder Jimmy.

Zwischenst­ände: 5.' 3:1, 10.' 6:3, 15.' 8:8, 20.' 10:11, 25.' 13:14, 35.' 21:18, 40.' 23:22, 45.' 25:25, 50.' 29:27, 55.' 31:32 Maximaler Vorsprung: Berchem +4, HBD +2

Schiedsric­hter: Schmidt, J. Volz

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Fotos: Christian Kemp Die Düdelinger Mauer versperrt dem Berchemer Schützen Ariel Pietrasik den Weg zum Tor.
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Berchems Leon Biel setzt zum Wurf an, Düdelingen­s Mikel Molitor will ihn verteidige­n.

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