Dramatisches Verfolgerduell
Die Handballpartie zwischen Berchem und Düdelingen bleibt ohne Sieger
In einem packenden, teilweise hochklassigen und kämpferisch geprägten Duell der Axa-League-Titelgruppe zwischen Berchem und dem HB Düdelingen gab es keinen Sieger. Dabei hätte das Verfolgerduell dramatischer nicht sein können: Obwohl auf Berchemer Seite gleich ein halbes Dutzend Spieler fehlten, nahmen die Roeserbanner das Heft in die Hand und legten die hoch dotierte Düdelinger Angriffsreihe zunächst an die Kette.
Ohne Gerber, Guillaume, Ervacanin und Weyer fehlten Berchem erfahrene Führungsspieler. Hinzu kamen durch Meyers und Majerus zwei coronabedingte Ausfälle. Doch sowohl Physis als auch Mentalität stimmten.
Weil Pietrasik aus der zweiten Reihe brillierte und Liszkai seinen Part zwischen den Pfosten hervorragend ausfüllte, war Berchem nicht nur durchschlagskräftiger, sondern auch kollektiv geschlossener als Düdelingen.
Dem zentralen Rückraumspieler Becirovic nahmen sich abwechselnd gleich drei Akteure an, sodass der Franzose in Düdelinger Diensten kaum Wirkung entfaltete. Doch nach 20 Minuten änderte sich das Bild: Der HBD war nun konzentrierter in seinen Abschlüssen und Herrmann im Tor parierte neben dem Siebenmeter von Yann Hoffmann gleich sechs weitere Würfe. Weil Illic aus der zweiten Reihe sowie Szyczkow auf Rechtsaußen präzise abschlossen, entwickelte sich nicht nur ein Spiel auf Augenhöhe, sondern ein leichter Vorteil für den HBD. Mit 17:17 ging es in die Halbzeit.
Berchem zieht kurz davon
Kurz nach dem Seitenwechsel kam es für die Gäste knüppeldick: Düdelingen musste nicht nur einen Zwei-Tore-Blitzrückstand verkraften, sondern auch den verletzungsbedingten Ausfall von Becirovic, der nach einem Zweikampf mit einem Berchemer ausgeknockt wurde und zehn Minuten lang außen vor blieb.
Nun führten die Roeserbanner erstmals mit vier Treffern, doch der HBD kam erneut zurück. „Es war ein packendes Spiel von beiden Seiten, das wir hätten gewinnen müssen. Wir haben dumme Fehler in Überzahl gemacht, doch das Unentschieden ist als gerecht zu bewerten“, sah Düdelingens Molitor ein Match mit jeder Menge Physis, aber auch „guten spielerischen Leistungen“.
Im zweiten Durchgang ging es hin und her, leichte Führungen wurden stets ausgeglichen. Die Dramatik nahm ihren Höhepunkt, als die Trainer in der letzten Minute jeweils Auszeiten nahmen, das Blatt aber nicht mehr wenden konnten. So blieb es am Ende beim 34:34. Berchems Leon Biel konstatierte, „dass wir alles reingeworfen und eine fantastische kämpferische Leistung gezeigt haben. Angesichts der vielen Ausfälle haben wir ein super Spiel gemacht“. In der Tabelle bleibt der HBD (11 Punkte) vor Berchem (10,5).
Berchem: Liszkai (1.-60.') im Tor, Scholten (3), Stein (3), Pietrasik (10/3), T. Biel (1), Tsatsos (5), C. Brittner, Stupar (3), B. Brittner (2), Schmale (1), L. Biel (4), Y. Hoffmann (2)
Düdelingen: Herrmann (1.-30.', ab 52.') und Jovicic (31.-52.') im Tor, Mauruschatt (1), Volpi (3), Ilic (8/3), Molitor (3), Szyczkow (6), Becirovic (1), Etute (4), Anic (2), J. Hoffmann (6), Armin Zekan
Siebenmeter: Berchem 3/4, HBD 3/3 Zeitstrafen: Y. Hoffmann, Schmale (Berchem), Ilic, Zekan, Szyczkow, J. Hoffmann (HBD)
Rote Karte: Y. Hoffmann (54.', Berchem, grobes Foulspiel)
Besondere Vorkommnisse: Bei Berchem fehlten Gerber, Guillaume, Weyer, Ervacanin (alle verletzt) sowie Meyers und Majerus, die positiv auf das CoronaVirus getestet wurden. Beim HBD fehlten die Langzeitverletzten Franky und Yann Hippert. Die Rote Karte entsprang einem groben Foulspiel von Yann Hoffmann an seinen Bruder Jimmy.
Zwischenstände: 5.' 3:1, 10.' 6:3, 15.' 8:8, 20.' 10:11, 25.' 13:14, 35.' 21:18, 40.' 23:22, 45.' 25:25, 50.' 29:27, 55.' 31:32 Maximaler Vorsprung: Berchem +4, HBD +2
Schiedsrichter: Schmidt, J. Volz