Schnelltests auf dem Prüfstand
Nach den Osterferien kommen die Kits vermehrt in den Schulen zum Einsatz
Luxemburg. Das Wattestäbchen rein in die Nase, einige Sekunden hin und her drehen, mit Flüssigkeit beträufeln und 15 Minuten warten: Zeigt der Schnelltest dann nur einen Strich, ist das Resultat negativ. Die Anwendung der Selbsttests, die in den kommenden Wochen vor allem in den Schulen den Alltag mitbestimmen werden, ist relativ simpel. Das Bildungsministerium hatte in den vergangenen zwei Wochen in sechs Schulen – zwei Lycées und vier Grundschulen – eine Pilotphase initiiert (siehe Kasten).
Konkretes Beispiel aus einer Schule. Hier wurden die Eltern im Vorfeld in einem Brief vonseiten der Schulleitung über den Ablauf informiert. Außerdem mussten sie eine Bewilligung ausfüllen. In einer ersten Phase erhielten die Schüler des Cycle zwei einen Schnelltest, den sie mit nach Hause nahmen, um diesen selbst oder zusammen mit den Eltern auszuprobieren.
Die Anleitung ist einfach. Zudem hat die Lehrerin ein Video zur
Verfügung gestellt. Der Test kommt bei uns sofort zum Einsatz, da am Tag zuvor bekanntgeworden war, dass eine Mitarbeiterin der Schule positiv ist.
Angenehme Klaviermusik
Die Begeisterung für den Test hält sich bei meiner Tochter in Grenzen. Aber nach ein paar Anläufen haben wir es zusammen geschafft. Das Wattestäbchen wurde hierfür in beiden Nasenlöchern herumgedreht. Bei den Schulschnelltests, die in China hergestellt werden, wird das Stäbchen dann in das mitgelieferte Kärtchen gelegt und eine Flüssigkeit drauf geträufelt.
Nach einer Wartezeit von 15 Minuten ist das Resultat zu sehen. Zwei rote Streifen bedeuten positiv, bei einem Streifen ist die getestete Person negativ. Zur Belohnung gab es für die Tochter noch eine Extra-Schokolade.
Nach dieser Erfahrung wollte ich nun auch selbst solch einen Test ausprobieren. Für 9,99 Euro kaufte ich ihn mir in der Apotheke. Dieser Test war zwar von einem anderen Hersteller, aber ebenfalls aus China. Anhand eines QR-Codes konnte man sich auch hier ein Anleitungsvideo anschauen. In Erinnerung wird mir wohl für lange Zeit die Hintergrundmusik des Videos bleiben, ein instrumentales Stück namens „Photo Album“vom Komponisten Vladimir Sterzer.
Die beruhigende Klaviermusik ist angenehm anzuhören. Und so drehe ich in einem Zustand von absoluter Ruhe das Wattestäbchen auf beiden Seiten der Nase jeweils 15 Sekunden lang.
Die Auswertung erfolgt bei diesen Tests ein wenig anders als bei den Schultests. Das Stäbchen kommt in ein Gefäß, in dem sich eine Flüssigkeit befindet. Nach einigen Sekunden kann diese Flüssigkeit
dann auf den Testbalken und das dafür vorgesehene Fenster getröpfelt werden.
Auch hier dauert es dann 15 Minuten, bis das Resultat vorliegt. Dies nach dem gleichen Prinzip als beim Schultest: ein Streifen negativ, zwei Streifen positiv. Das „C“auf dem Testbalken steht übrigens nicht für Corona, sondern für „Control“. Bei einem negativen Test erscheint der Strich beim „C“, bei einem positiven zusätzlich auch beim „T“, das für Testlinie steht. Ist keine Linie zu sehen, ist der Test ungültig.
Im Vergleich zu den Schultests kommt jener aus der Apotheke mit einer sogenannten Bio-Hazard-Tüte, um den Abfall zu entsorgen.
Beide Tests sind einfach in der Anwendung. Allerdings sollte man wissen, dass diese AntigenSchnelltests weniger verlässlich sind als die PCR-Tests, die in einem Labor untersucht werden. Ein negatives Ergebnis von einem Schnelltest deutet nicht unbedingt darauf hin, dass man nicht infiziert ist. Stark infektiöse Personen sollen diese Tests aber erkennen können. Somit können auf jeden Fall potenzielle Neuinfizierungen verhindert werden.
Mit der einfachen Anwendung und mit dem Bewusstsein der Verlässlichkeit könnten diese Selbsttests demnach durchaus ein Teil der Lösung auf dem Weg aus der Pandemie sein.
Ein Streifen negativ, zwei Streifen positiv.