Sand im Getriebe
Tottenhams Fußballer treten im Kampf um die Champions-League-Plätze auf der Stelle
Vor knapp zwei Jahren war Tottenham Hotspur drauf und dran, den europäischen Fußballolymp zu erklimmen. Doch das ChampionsLeague-Finale gegen den FC Liverpool ging mit 0:2 verloren – und damit eine weitere titellose Saison für den Traditionsverein aus dem Norden Londons zu Ende.
Seitdem zeigt die Formkurve der Spurs langsam, aber stetig nach unten. Obwohl die Verantwortlichen im November 2019 die Notbremse zogen und den langjährigen Erfolgscoach Mauricio Pochettino durch José Mourinho ersetzten, verpasste Tottenham im vergangenen Sommer die Qualifikation für die europäische Königsklasse.
In der, zumindest aus Sicht des ambitionierten zweimaligen englischen Meisters, sowohl sportlich als auch finanziell weniger attraktiven Europa League zählte man
1. Manchester City 2. Manchester United 3. Leicester 4. Chelsea 5. Tottenham 6. Liverpool 7. West Ham 8. Everton 9. Aston Villa 10. Arsenal 11. Leeds 12. Crystal Palace 13. Southampton 14. Wolverhampton 15. Burnley 16. Brighton 17. Newcastle 18. Fulham 19. West Bromwich 20. Sheffield United
31 23 30 17 30 17 30 14 30 14 30 14 29 14 28 14 29 13 30 12 30 13 29 10 30 10 29 30 30 30 31 30 30 9 8 7 7 5 4 4
5 9 5 9 7 7 7 4 5 6 3 7 6 8 9 11 8 11 9 2
3 4 8 7 9 9 8 10 11 12 14 12 14 12 13 12 15 15 17 24
66:21 58:33 53:34 46:30 51:32 51:36 45:35 40:37 42:31 40:35 47:48 31:47 39:53 28:38 24:40 33:38 30:50 24:41 25:59 17:52
74 60 56 51 49 49 49 46 44 42 42 37 36 35 33 32 29 26 21 14 zum engeren Favoritenkreis. Doch das blamable Aus im Achtelfinale gegen Dinamo Zagreb (0:3), als das Team das Weiterkommen nach dem 2:0-Hinspielsieg in der Verlängerung leichtfertig verspielte, war ebenso peinlich wie unerwartet.
Mourinhos anschließender, öffentlicher Rundumschlag gegen die Mannschaft zeigte nur vorübergehend Wirkung. Zwar gewann Tottenham das nachfolgende Punktspiel bei Aston Villa, ließ jedoch am vergangenen Wochenende gegen einen Abstiegskandidaten
erneut Federn. In Newcastle vergaben die Spurs beste Torchancen, kassierten den späten Ausgleich zum 2:2 und verpassten die Gelegenheit, den Lokalrivalen Chelsea vom vierten Tabellenplatz zu verdrängen.
Das Hauptziel wackelt
Nach zwölf Spieltagen hatte Tottenham die Premier League noch angeführt und die Hoffnungen auf den ersten Meistertitel seit 60 Jahren waren dementsprechend groß. Danach holte Mourinhos Team in 18 Partien nur noch 24
Punkte, in der Rückrundentabelle belegen die Spurs mit 13 Zählern gar nur Rang 13. Eine letzte Chance, die laufende Spielzeit noch mit einem Titelgewinn zu retten, bietet sich am 25. April im Finale des Ligapokals gegen Manchester City. Das Hauptziel bleibt jedoch das Erreichen der Champions League.
Sollte Tottenham diese erneut verpassen, droht ein empfindlicher, personeller Aderlass im Offensivbereich. Zu Saisonbeginn von Real Madrid ausgeliehen, blieb Rückkehrer Gareth Bale bislang vieles schuldig. Ihn zieht es, trotz angeblicher Differenzen mit Real-Coach Zinédine Zidane, zurück in die spanische Hauptstadt. Der Südkoreaner Heung-min Son soll derweil Begehrlichkeiten bei Bayern München geweckt haben.
Mit Torjäger Harry Kane möchte einer der erfolgreichsten Torschützen der Premier-League-Geschichte endlich Titel gewinnen. Der 27-jährige englische Nationalspieler, seit 2011 an der White Hart Lane unter Vertrag, erzielte in 268 Ligaspielen 162 Treffer. Nach ihm soll bereits der designierte Meister Manchester City seine Fühler ausgestreckt haben. 27.' Pulisic 71.' Mount
2:5 45. + 2.', 45. + 4.' Pereira 63.', 90. + 1.' Robinson 68.' Diagne 2:1
12.' Harrison
49.' Jagielka (Eigent.)
0:2 31.' Armstrong 42.' Ings
66.' Redmond 28.' Joelinton 85.' Willock 78.', 81.' Trezeguet 87.' Watkins 62.' Rashford 83.' Greenwood 0:3 3:2 2:2 3:1 2:1 45. + 2.' Osborn 58.' Mendy 74.' Gabriel Jesus 64.' 82.' Diogo Jota 68.' Salah 12.' Wood (Elfm.) 28.' Vydra 30.', 34.' Kane 61.' Mitrovic 13.' Welbeck