Kirsch steckt sich mit Corona-Virus an
Eigentlich sollte Alex Kirsch am Sonntag bei der Flandern-Rundfahrt starten, dem wichtigsten Rennen aller Flandernklassiker. Doch der Radprofi des Teams Trek-Segafredo wurde positiv auf das Corona-Virus getestet. „Ich habe leichte Grippesymptome“, erklärte Kirsch gegenüber dem „Luxemburger Wort“. Dass sich der 28-Jährige mit dem Virus angesteckt hat, ist wenig überraschend. Denn vor einer Woche wurde bereits sein Zimmergenosse positiv getestet. Kirsch musste im Anschluss in Quarantäne und verpasste seitdem Gent-Wevelgem und Dwaars door Vlaanderen. Der Radprofi wurde in der vergangenen Woche fast täglich negativ getestet, bevor eine Infektion nachgewiesen werden konnte. Erst am Samstag wurde er aus der Startliste für die Flandern-Rundfahrt gestrichen. DW um einen Vorsprung zu haben, wenn die Favoriten wieder von hinten aufschließen“, so Geniets.
In der Tat hatten sich ihm ein paar Fahrer angeschlossen. Eigentlich eine Gruppe mit Potenzial, die aber schnell wieder eingeholt wurde. „Zumindest habe ich es versucht. Ich habe keine Lust dazu, den ganzen Tag nur im Peloton rumzufahren und dann irgendwann abgehängt zu werden.“
Luc Wirtgen hat keine Angst
Von den vier Luxemburgern am Start hatte es neben Geniets nur noch Luc Wirtgen (Bingoal/69. auf 9'00'') ins Ziel geschafft. Er lächelte beim anschließenden Interview und war froh, die 254 km hinter sich gebracht zu haben. „Das spürt man schon richtig in den Beinen.“
Mit seinen 22 Jahren war es erst die zweite Teilnahme an der Flandern-Rundfahrt: „Natürlich haben viele andere mehr Erfahrung als ich. Aber das ist kein Grund, ängstlich zu sein.“
Wirtgens Ambitionen waren andere als jene von Geniets. Seine Arbeit war bei der Besteigung des Oude Kwaremont gut 50 km vor dem Ziel getan. Vom Kampf der
Stars um den Sieg, den sich Kasper Asgreen (DK/Deceuninck) im Zweiersprint vor Mathieu van der Poel (NL/Alpecin) holte, bekam er nichts mit: „In dem Moment, in dem die Topfahrer Gas geben, geht alles so schnell. Überhaupt gibt es nicht viele ruhige Kilometer in diesem Rennen. 150 Kilometer vor dem Ziel spürt man bereits die Nervosität. Das ist schon heftig.“
Sein Bruder und Teamkollege Tom Wirtgen sowie Jempy Drucker (Cofidis) hatten es nicht bis zum Zielort nach Oudenaarde geschafft und wurden nicht klassiert.
Zehn Jahre, zwei Siege
Dass das Alter auch bei großen Radrennen keine Rolle spielt, hat die Niederländerin Annemiek van
Vleuten (Movistar) im Frauenrennen bewiesen, das nach den Männern im Fokus stand und zwei Stunden später endete. Die 38-Jährige gewann nach 152 km als Solistin, zehn Jahre, nachdem sie sich zum ersten Mal bei der FlandernRundfahrt durchgesetzt hatte. Die Europameisterin hatte 14 km vor dem Ziel aus der Favoritengruppe heraus attackiert.
Das Team von Christine Majerus hatte sich sicherlich mehr erhofft. Zwei SD-Worx-Fahrerinnen waren in der Favoritengruppe vertreten, doch Demi Vollering (NL) und Weltmeisterin Anna van der Breggen (NL) schafften es als Fünfte beziehungsweise Achte nicht aufs Podium. Die Luxemburgerin kam mit mehr als fünf Minuten Rückstand auf Platz 62.
150 Kilometer vor dem Ziel spürt man bereits die Nervosität. Das ist schon heftig. Luc Wirtgen