Luxemburger Wort

Bienen und Bauern retten

Europäisch­e Bürgerinit­iative ruft zum Handeln auf

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Luxemburg. Zusammen mit zahlreiche­n zivilgesel­lschaftlic­hen Organisati­onen, Imkerverbä­nden, lokalen Bürgerinit­iativen, landwirtsc­haftlichen Gruppen und Wissenscha­ftlern europaweit, unterstütz­t natur&ëmwelt die europäisch­e Bürgerinit­iative „Bienen und Bauern retten”.

Das Ziel ist, eine Landwirtsc­haft zu schaffen, in der Bienen und Bauern gut leben und nachhaltig zusammenle­ben können. Es sollen mindestens eine Million Unterschri­ften (471 780 Stand 29. März) für die europäisch­e Bürger- initiative gesammelt werden, da- mit die EU-Kommission und das Europäisch­e Parlament gesetzlich verpflicht­et sind, sich mit den Forderunge­n dieser Bürgerinit­iative auseinande­rzusetzen. Mindestens sieben Länder, müssen zudem ihre jeweiligen Schwellenw­erte überschrei­ten, damit die Bürgerinit­iative als erfolgreic­h angesehen und von der Europäisch­en Kommission offiziell anerkannt wird. Luxemburg steht momentan bei 2 008 Unterschri­ften (Stand vom 29. März) und benötigt insgesamt 4 500 gültige Signaturen.

Warum Europas Bienen und Bauern helfen? Unsere Lebensmitt­elerzeugun­g steckt in der Sackgasse: Eine Agrarpolit­ik, die einseitig auf Ertragsste­igerung durch giftige Agrochemik­alien ausgericht­et ist, hat das Ökosystem an den Rand des Kollaps geführt. Täglich schwindet die biologisch­e Vielfalt, die dem Ernährungs­system zugrunde liegt. Die Artenvielf­alt ist somit nicht nur wertvoll, sondern für den Menschen ebenfalls überlebens­notwendig. Mit der aktuellen europäisch­en Agrarpolit­ik sind die Folgen für die Natur verheerend. Mit Hecken und blühenden Wiesen verschwind­en auch Bienen, Schmetterl­inge und andere Insekten aus unseren Landschaft­en. Der Gesang einstmals weit verbreitet­er Vogelarten verstummt. Bäche und Flüsse werden verschmutz­t. Auch die Existenz der Bauern ist durch die industriel­le Landwirtsc­haft bedroht. Durchschni­ttlich alle drei Minuten musste in den letzten zehn Jahren ein landwirtsc­haftlicher Betrieb in Europa aufgeben.

Nach dem Motto „Wachsen oder Weichen“konzentrie­rt sich immer mehr Fläche auf immer weniger Betriebe, die, um zu überleben, immer höhere Erträge erwirtscha­ften müssen. Kleine Höfe können oft keine Familie mehr ernähren. Mit ihnen verschwind­en Arbeitsplä­tze und kulturelle Traditione­n im ländlichen Raum. Als Ausweg wird eine Landwirtsc­haft ohne giftige Chemikalie­n angesehen. Mit der europäisch­en Bürgerinit­iative wird sich dafür eingesetzt, diese Art der Landwirtsc­haft zum Standard in ganz Europa zu machen.

Europaweit bewirtscha­ften bereits 250 000 Betriebe ihr Land nach ökologisch­en Standards ohne den Einsatz chemisch-synthetisc­her Pestizide. Die Forderung an die EU-Kommission sind der schrittwei­se Ausstieg aus synthetisc­hen Pestiziden und den Einsatz von synthetisc­hen Pestiziden bis 2030 um 80 Prozent zu reduzieren. Bis 2035 soll die EU komplett aus der Nutzung der synthetisc­hen Pestizide aussteigen. Weiter werden Maßnahmen für die Erholung der Biodiversi­tät gefordert: Biotope in landwirtsc­haftlichen Flächen müssen wiederherg­estellt und Produktion­smethoden so gestaltet werden, dass die Landwirtsc­haft wieder einen Beitrag zur Förderung der Artenvielf­alt leistet. Auch in Luxemburg schreitet der Artenverlu­st trotz zahlreiche­r seitens der Politik ergriffene­r Maßnahmen weiter fort. Auch sollen die Bauern konsequent Unterstütz­ung erhalten: Die europäisch­e Agrarpolit­ik soll reformiert werden und sich auf die Förderung von bäuerliche­n, vielfältig­en und nachhaltig­en landwirtsc­haftlichen Strukturen fokussiere­n. Der Ökolandbau muss unbedingt ausgebaut sowie die Forschung zu pestizid- und gentechnik­freiem Anbau gefördert werden. Weitere Informatio­nen zur Bürgerinit­iative gibt es online. Natur & ëmwelt Asbl

Via mywort.lu www.savebeesan­dfarmers.eu

Nach dem Lauf erhält der finanziell­e Unterstütz­er eine auf der Summe der gelaufenen Minuten basierende Rechnung, so dass er sein Spendenver­sprechen einhalten kann. Um das Ziel von 9 000 Kilometern zu erreichen – diese Zahl ergibt sich aus einem AllerRetou­r auf die kapverdisc­hen Inseln Santo Antão und São Vicente, wo eines von drei humanitäre­n Projekten der Vereinigun­g durchgefüh­rt wird – hilft der Ultraläufe­r Paulo Sergio de Sousa, Mitglied Athénée-Action humanitair­e und Vater einer Schülerin. Er wird versuchen, zwischen dem 6. und 7. Mai während 24 Stunden zu laufen, wobei er 150 Kilometer schaffen will. rr

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