Politesch Woch
Montag
Da war man in der Regierung so stolz darauf, dass Luxemburg beim Testen Weltmeister ist. Und nun meckern die undankbaren Volksvertreter an dem tollen Large Scale Testing herum: Zu teuer und nicht effizient, maulen die Ehrenwerten am Krautmarkt. Und weil das alles noch nicht genug ist, soll nun auch noch der Rechnungshof prüfen, wie viel Geld der Steuerzahler für einen positiven CoronaBefund berappen muss. Undankbares Pack!
Dienstag
Vor einem Jahr erhielten sie Beifall und waren die Helden der Nation. Nun haben sie ihre Schuldigkeit getan und werden prompt im Regen stehen gelassen. Niemand fragt sie, was sie wirklich wollen. Auf jeden Fall sind die Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen mächtig sauer und lassen auf der Plëss so richtig Dampf ab. Warum Bildungsminister Meisch und Gesundheitsministerin Lenert für den Beruf des Krankenpflegers gleich drei Ausbildungswege ins Programm nehmen wollen, leuchtet ihnen nicht ein. Macht aber irgendwie Sinn. Dann kann man sie nämlich bei künftigen Tarifverhandlungen fein gegeneinander ausspielen.
Mittwoch I
Die Katze ist aus dem Sack: Es wird gelockert, was das Zeug hält. Friede, Freude, Eierkuchen, lautet die neue Devise. Zehn sind zuhause die neuen vier, in den Geschäften werden die Kunden nicht länger gezählt und auch die Kulturbeflissenen und die Sportkanonen dürfen wieder richtig ran. Sogar nachts darf der Bär wieder steppen. Das Virus tanzt ausgelassen mit. Doch was soll's, der CovidCheck wird's schon richten. Ob das Ganze auch funktioniert, wird sich zeigen. Hauptsache wir sind schneller als die in Brüssel!
Mittwoch II
Dingo und Hummer war gestern. Der Soldat von Welt fährt lieber etwas Gediegenes. Gleich 80 gepanzerte Verbindungs- und Aufklärungsfahrzeuge will Armeeminister Fränz Bausch für die Jungs und Mädels „vum Bierg“bestellen. Und er lässt sich das Ganze auch etwas kosten: 367 Millionen Euro will er für die neuen Fahrzeuge samt Sonderausstattung auf den Tisch blättern. Das ist mehr als sein Namensvetter Fayot in diesem Jahr für die Entwicklungshilfe ausgeben darf. Sei's drum, irgendwie muss Luxemburg ja auch seinen Mitgliedsbeitrag bei der Nato abstottern.
Donnerstag
Investiert hat Bausch auch als Transportminister, und zwar um dem Bummelzug nach Brüssel endlich Dampf zu machen. Umsonst! Denn die notorisch klammen Belgier spielen nicht mit und verschieben den Ausbau der Strecke auf den Nimmerleinstag. Macht nichts, die Ardennen sind ja bekanntlich schön. Der Witz bei der Sache: Vor 40 Jahren schaffte der Zug die Strecke in zwei Stunden und 15 Minuten. Heute kann man froh sein, wenn man nach drei Stunden und 15 Minuten endlich in Brüssel ankommt.