Mehr regionale Produkte in Kantinen
Wer Nachhaltigkeit und Umweltschutz vorantreiben möchte, kommt an einer stärkeren Nutzung von regionalen Produkten und Biolebensmitteln nicht vorbei – besonders in Kantinen. Doch wie kann die Verwendung solcher Produkte vorangetrieben werden und welche Maßnahmen planen die zuständigen Ministerien?
Am Mittwoch organisierte der Mouvement écologique in Zusammenarbeit mit der Lëtzebuerger Landjugend a Jongbaueren (LLJ) eine digitale Diskussionsrunde zum Thema. Geladen waren unter anderem Referenten aus dem Umwelt-, dem Landesplanungs- und dem Landwirtschaftsministerium. Das Landwirtschaftsministerium plant derzeit ein eigenständiges Label für Kantinen, mit welchem jene Einrichtungen ausgezeichnet werden sollen, die großen Wert auf die Verwendung von regionalen und Bioprodukten legen. Anhand obligatorischer und optionaler Kriterien könnten Kantinen sich bewerten lassen und eine entsprechende Auszeichnung erhalten, so der zuständige Vertreter des Landwirtschaftsministeriums, Gerber van Vliet. Wann das Vorhaben großflächig lanciert werden soll, konnte er allerdings noch nicht sagen.
Ein weiteres Instrument zur Unterstützung der lokalen Lebensmittelproduktion ist van Vleit zufolge der nationale Bioaktionsplan. Ziel des Plans ist es, bis 2025 mindestens 20 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Luxemburg biologisch zu bewirtschaften. Dies soll es ermöglichen, stärker auf regionale Bioprodukte zurückgreifen und die stärker werdende Nachfrage nach biologischen Produkten weniger über Importe aus anderen EU-Staaten decken zu müssen.
Eine weitere Initiative zur Förderung lokaler Produkte verfolgt das Naturschutzsyndikat Sicona. Mit dem Projekt „Natur genéissen“wird versucht, eine Brücke zwischen umweltbewusster Landwirtschaft einerseits und einer gesunden Ernährung von Kindern andererseits zu schlagen. Die Grundidee hinter dem Konzept: den Landwirten aus der Region, die sich für eine umweltschonende Form der Landwirtschaft entschieden haben, einen neuen Absatzmarkt bieten. Zu diesem Zweck werden regionale, fair gehandelte sowie aus dem Bioanbau stammende Produkte der teilnehmenden Unternehmen in den Maison Relais der Sicona-Mitgliedsgemeinden angeboten. Aktuell seien insgesamt 20 landwirtschaftliche Betriebe am Projekt beteiligt, wie der zuständige Vertreter der Initiative, Pol Faber, erläuterte. Diese müssten sich bezüglich ihrer Produktionsweise an bestimmte Auflagen halten, um sich an der Partnerschaft beteiligen zu können.
Ähnliches gilt auch für die teilnehmenden Maison Relais, die sich im Rahmen des Projekts dazu verpflichten, einen bestimmten Anteil ihres Gesamteinkaufs für regionale Produkte zu verwenden. Auch müssen mindestens 30 Prozent der Ausgaben der Kindertagesstätten für Lebensmittel in den Einkauf von Bioprodukten fließen. Dem Syndikat kommt hierbei die Rolle zu, die Einhaltung der entsprechenden Bedingungen auf beiden Seiten zu kontrollieren. GlS