Luxemburger Wort

Medizintec­hnik in der Schweiz unter Druck

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Zürich. Nach dem Abbruch der Verhandlun­gen zwischen der Europäisch­en Union und der Schweiz über ein Rahmenabko­mmen beklagt die Medizintec­hnikBranch­e erste Konsequenz­en. Nachdem die Schweiz die Gespräche über einen geplanten Vertrag einseitig beendet hatte, wurden Schweizer Qualitätsz­ertifikate für den EU-Markt für diese Branche ungültig, berichtete die „NZZ am Sonntag“in Zürich. „Die Existenzgr­undlage dieser Firmen ist bedroht“, wurde Daniel Delfosse vom Branchenve­rband Swiss Medtech zitiert. Bereits in der Schweiz zertifizie­rte Produkte werden in der EU nicht mehr anerkannt. Laut dem Staatssekr­etariat für Wirtschaft in Bern laufen mit Brüssel intensive Verhandlun­gen, um eine Lösung zu finden. Mit dem Ende der Verhandlun­gen Ende Mai hatte sich Bern gegen eine engere Bindung an Brüssel entschiede­n. Der Rahmenvert­rag war als Leitlinie für die vielen Einzelvert­räge gedacht, die bislang die Beziehunge­n zwischen dem Nichtmitgl­ied und der EU regelten. Vor der Corona-Pandemie waren Medizintec­hnik-Hersteller mit Ausfuhren von zwölf Milliarden Schweizer Franken (elf Milliarden Euro) für fünf Prozent des Schweizer Gesamtexpo­rts im Jahr 2019 verantwort­lich. Diese Exporte gingen zu 46 Prozent in die EU. Über das Rahmenabko­mmen wurde seit 2014 verhandelt. Damit sollten etwa automatisc­he Anpassunge­n bei aktualisie­rten EU-Richtlinie­n geregelt werden. dpa

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