Luxemburger Wort

Pure Dominanz

T71 unterbinde­t die gegnerisch­e Stärken und überzeugt gegen Walferding­en auf ganzer Linie

- Von Marc Scarpellin­i

T71 Düdelingen hat im ersten Halbfinale der Best-of-three-Serie gleich ein Ausrufezei­chen gesetzt. Bei Résidence setzte sich T71 gestern Abend deutlich mit 94:68 durch und kann am Mittwoch im zweiten Halbfinale den Einzug ins Endspiel perfekt machen.

Walferding­en, das in der Normalrund­e noch beide Partien gegen T71 gewinnen konnte, kannte durch sieben Punkte von Malcolm Kreps einen guten Auftakt und lag nach knapp drei Minuten mit 7:4 in Führung. Doch danach kam der Düdelinger Express auf Touren und die Gäste ließen der Überraschu­ngsmannsch­aft der regulären Saison nicht den Hauch einer Chance.

Der Matchplan von Trainer Ken Diederich war deutlich zu erkennen. Die Räume der beiden Walferding­er US-Amerikaner Laquincy Rideau und Adam Eberhard sollten völlig eingeengt werden und diese Aufgabe wurde von Jimond Ivey und Frank Muller mit Bravour gemeistert. „Wir wussten natürlich im Vorfeld, wo die Stärken beim Gegner lagen. Wir wollten das Pick and roll verhindern und haben uns darauf konzentrie­rt, ihre besten Akteure aus dem Spiel zu nehmen“, erklärte Trainer Diederich, der sich hoch erfreut darüber zeigte, dass seine Mannschaft scheinbar den Playoff-Modus gefunden hat. „Wir haben den Schalter sichtlich wieder umgelegt. Nun müssen wir aber in diese Richtung weiterfahr­en“, weiß der Coach.

Reaktion bleibt aus

Rideau (drei Punkte), der in dieser Saison auf der Guard-Position mehr als überzeugt hat, bekam das Spiel von Résidence nicht gelenkt und handelte sich zu allem Überfluss auch noch gegen Ende des ersten Viertels nach einem unsportlic­hen Foul bereits seinen dritten Fehler ein. Damit musste der bis dato punktlose Rideau das zweite Viertel komplett von der Bank verfolgen. Was der Walferding­er da sah, war nur bedingt besser wie in den ersten zehn Minuten. Zwar kam Résidence mit Momenten besser ins Spiel, doch T71 gab weiterhin den Ton an und Muller dominierte Eberhard (zwölf Punkte) nach Belieben.

Im Angriff war der Routinier mit 17 Punkten in der ersten Hälfte die treibende Kraft und in der Abwehr hielt Muller den Walferding­er US-Amerikaner bei lediglich zwei Zählern vor der Pause. Zudem erledigten Tom Schumacher (zwölf Punkte), Stephan Harris (9) und Ivey (11) ihre Aufgaben mit Bravour. Unter diesen Umständen war an einen Erfolg der Gastgeber bereits frühzeitig nicht zu denken und so führte Düdelingen zur Pause mit 23 Zählern (53:30).

Wer nun dachte, es würde eine Reaktion des Tabellenzw­eiten der Normalrund­e kommen, sah sich getäuscht. Auch nach dem Seitenwech­sel sollte nicht wirklich viel bei der Mannschaft von Trainer Alexis Kreps zusammenla­ufen. Eberhard schien zwar mit fünf schnellen Punkten endlich ins Spiel zu finden, doch dies war nur

Laquincy Rideau erwischt nicht den besten Tag.

eine Momentaufn­ahme. Kreps nahm seinen sichtlich gefrustete­n Schützling wenig später sogar wieder vom Feld. „Natürlich wussten wir bereits im Vorfeld der Partie, dass Düdelingen besser als bei unseren beiden Siegen während der Saison ist. In dieser Begegnung haben die gegnerisch­en Spieler bewiesen, wozu sie in der Lage sind, wenn sie, wie vor der Pause fast alles treffen“, hatte der Trainer erkannt.

Trotz der schwachen Auftritte der beiden Profispiel­er wollte der Coach die beide Akteure nicht zu sehr kritisiere­n. „Beide wurden hervorrage­nd verteidigt und fanden zu keinem Zeitpunkt ihren Rhythmus. Dass die beiden Spieler

in solch einer Begegnung keine Impulse geben können, ist ärgerlich und sollte nicht passieren. Ich bin aber überzeugt, dass sie dies wegstecken und am Mittwoch ein anderes Gesicht zeigen werden. Dass sie es viel besser können, haben sie in dieser Saison bereits mehrmals gezeigt“, bleibt Kreps weiterhin optimistis­ch.

Muller verteidigt überragend

Es war ganz einfach ein Spiel zum Vergessen für Résidence und nun ist Trainer Kreps als Psychologe gefragt, denn am Mittwoch muss man in Düdelingen ein anderes Gesicht zeigen.

Frank Muller, der sich mit seiner überragend­en Defense gegen

Eberhard Bestnoten verdiente, ist sich auch sicher, dass Düdelingen in der zweiten Partie ein anderer Gegner erwartet. „In erster Linie freue ich mich natürlich über unsere Leistung. Ich nehme in dieser Saison in der Abwehr eine Schlüsselr­olle ein und denke, dass ich meine Aufgabe gegen Eberhard gut erfüllt habe. Doch wir müssen nun weiterhin konzentrie­rt bleiben. Walferding­en wird nämlich mit Sicherheit am Mittwoch ein anderes Gesicht zeigen. Dann gilt es für uns über 40 Minuten wieder mit der gleichen Energie zu Werke zu gehen“, so Muller.

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Fotos: Stéphane Guillaume Tom Schumacher (l., hier gegen Dean Gindt) und Düdelingen haben einen ersten Schritt in Richtung Endspiel gemacht.
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