Luxemburger Wort

T71 am Ziel der Träume

Die Düdelinger Frauenmann­schaft gewinnt den Titel in der Basketball-Meistersch­aft

- Von Benedikt Schroeder

Im Jahre 2009 feierte die Frauenmann­schaft des T71 Düdelingen ihren bis Samstag letzten Meistersch­aftstitel. Damals, vor zwölf Jahren, regiert in Luxemburg eine CSV-LSAP-Koalition unter Staatsmini­ster Jean-Claude Juncker, gewinnt Andy Schleck den Radsportkl­assiker Liège-Bastogne-Liège und sind Corona-Viren nur unter Virologen ein Gesprächst­hema.

Heute, im Jahre 2021, heißt der Staatsmini­ster Xavier Bettel, betreibt Andy Schleck einen Fahrradlad­en in Itzig, sind Corona-Viren in aller Munde und T71 feiert die dritte Meistersch­aft der Vereinsges­chichte.

Dabei sah es zu Beginn der Finalserie so aus, als könne der Außenseite­r aus Walferding­en für eine Überraschu­ng sorgen, denn die Mannschaft von Trainerin Tara Booker gewann das erste Spiel der Best-of-three-Serie. „Nach der Niederlage im ersten Spiel haben wir eine Reaktion gezeigt und die zwei folgenden Begegnunge­n verdient gewonnen“, beschreibt T71Trainer Jérôme Altmann und macht noch einmal deutlich, welchen besonderen Stellenwer­t diese Meistersch­aft hat: „Aufgrund der Corona-Pandemie war es eine äußerst schwierige und komplizier­te Saison mit zahlreiche­n Unterbrech­ungen. Daher bin ich sehr glücklich über diesen Titel und sehr stolz auf meine Mannschaft.“

Dass der Gewinn der Meistersch­aft für die Düdelinger Mannschaft verdient ist, bestätigt auch Résidence-Kapitänin Nadine Bourg: „Der Sieg im dritten Spiel und damit auch der Gewinn des Meistertit­els ist für Düdelingen vollkommen verdient. Der Gegner hat besseren Teambasket­ball gespielt, war in der Defensive aggressive­r und hatte eine gute Trefferquo­te.“

Gleichzeit­ig macht die Kapitänin aber auch klar, wie stolz sie auf die Leistung ihrer Mannschaft in der abgelaufen­en Saison ist: „Vor der Saison hat wohl niemand damit gerechnet, dass wir es bis ins Finale schaffen. Auch wenn nun die Enttäuschu­ng überwiegt, können wir zufrieden auf das zurückblic­ken,

Ein echtes Kollektiv: die Mannschaft von T71.

was wir als Team in dieser Spielzeit gezeigt haben.“

Ausgeglich­enheit als Schlüsself­aktor

Auch Samy Picard, Präsident des Basketball­verbandes FLBB, bewertet den Sieg der Düdelinger Mannschaft als verdient und freut sich vor allem darüber, dass auch wieder mehr Zuschauer in der Halle erlaubt waren: „Die Zuschauer geben dem Ganzen eine andere Atmosphäre. Es war ein passender

Rahmen für das Finale.“Schaut man sich die Gründe für den Erfolg des T71 in der Finalserie etwas genauer an, lässt sich die Ausgeglich­enheit des Kaders als ein Schlüsself­aktor bezeichnen.

Während das Spiel der Walferding­er Mannschaft sehr stark von ihren Profispiel­erinnen Samantha Logic und Amanda Cahill abhängt, ist die Verantwort­ung bei T71 auf mehreren Schultern verteilt.

So punkteten am Samstagabe­nd sechs Spielerinn­en zweistelli­g, während es bei Walferding­en nur drei waren. Hinzu kommt, dass Düdelingen mit Mandy Geniets eine Spielerin in ihren Reihen zählt, die als Einwechsel­spielerin überzeugt. In knapp 19 Minuten Spielzeit erzielte die 22-jährige, die nach zwei Spielzeite­n beim deutschen Bundesliga­club Saarlouis erst seit Ende März das T71-Trikot trägt, zehn Punkte. „Nach meinem Wechsel wusste ich, dass ich die Rolle der Einwechsel­spielerin übernehmen werde. Ich versuche der Mannschaft

wichtige Impulse zu geben und denke, dass mir dies heute gut gelungen ist“, so Geniets, die ergänzt, dass „ich mich jetzt darauf freue, mit dem Team die Meistersch­aft zu feiern“.

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Fotos: Christian Kemp
 ??  ?? Innige Umarmung: T71-Trainer Jérôme Altmann und Michèle Orban, die ihre Karriere beendet.
Innige Umarmung: T71-Trainer Jérôme Altmann und Michèle Orban, die ihre Karriere beendet.
 ??  ?? Samantha Logic (Walferding­en), hier gegen Mandy Geniets (l.), stemmt sich vergeblich gegen die Niederlage.
Samantha Logic (Walferding­en), hier gegen Mandy Geniets (l.), stemmt sich vergeblich gegen die Niederlage.

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