Zu Gast beim Imker
Beim Bienentag am Echternacher See schleudern Familien selbst Honig und gießen Kerzen aus heißem Wachs
Echternach. Naturinteressierte Familien haben am Wochenende rund um das „Beienhaous“viel über Honigbienen und ihre erstaunlichen Fähigkeiten erfahren. Zum Bienentag konnten die Kinder und ihre Eltern ganz praktische Erfahrungen sammeln und einem Imker bei seiner Arbeit zuschauen.
Pandemiebedingt musste die Zahl der Teilnehmer auf 30 reduziert werden. Sie durchliefen in Gruppen aufgeteilt drei Stationen. „Das hatte auch Vorteile: In den Kleingruppen konnte man besser auf die Fragen der Kinder eingehen“, sagt Britta Dingeldein von der Abteilung Forst und Grünflächen der Gemeinde Echternach, die den Bienentag organisiert hatte.
Richtig zur Sache ging es bei dem Atelier von Peter Kraus. Der bei der Naturverwaltung ANF angestellte Berufsimker ließ sich über die Schulter schauen und erklärte die Tätigkeiten des Imkers am lebenden Volk. „Zuvor mussten die Kinder und Erwachsenen in weiße Schutzanzüge schlüpfen, was schon an sich für viel Spaß sorgte. Die Kinder kamen sich vor wie Astronauten“, erzählt Britta Dingeldein.
Imker Peter Kraus erklärte den Besuchern, wie ein Bienenvolk aufgebaut ist, woran man Königin, Drohnen und Arbeiterinnen unterscheiden kann und welche verschiedenen Aufgaben sie haben.
Selbstgemachte Kerzen
Bei einem zweiten Atelier konnten die Besucher selbst Kerzen aus Bienenwachs anfertigen. Dafür gibt es zwei Methoden. Bei der ersten werden entleerte Bienenwaben geschmolzen. Das heiße Wachs ließen die Besucher dann in Silikonformen fließen und steckten einen Docht hinein. Als das Wachs abgekühlt war, ließ sich die fertige Kerze entnehmen. Bei der zweiten Methode werden Wachsplatten zu Kerzen gerollt, was auch schon kleinere Kinder fertigbringen. Britta Dingeldein ging mit den Familien in den
Schleuderraum, wo diese die Honiggewinnung live verfolgten. Dazu mussten die gefüllten Waben zunächst von den Deckeln befreit werden und kamen dann in die elektrische Schleuder. Am Ende floss der fertige Honig in die Gläser.
Zum Abschluss des Bienentags bekam jede Familie als süßes Andenken ein Glas Honig geschenkt – dieser ist übrigens viele Jahre lang haltbar.
Das Bienenhaus am Berghang zwischen Seeufer und Wald wurde 2012 mit gestifteten Mitteln des aufgelösten Vereins „Amis du Lac“gebaut.
Im vorderen Teil befinden sich die sechs Bienenvölker. Dahinter, durch eine Glaswand abgetrennt, ist der Schauraum für Führungen und Lehrgänge. 2015 ist noch ein weiterer Raum mit einer Honigschleuder dazugekommen. Jungimker, die keine eigene Schleuder besitzen, können ihn auf Anmeldung kostenlos nutzen (Kontakt: naturhaous@echternach.lu).