Luxemburger Wort

Angespannt­e Lage in Nordkorea

-

Seoul/Pjöngjang. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat die Bevölkerun­g auf eine schlechter­e Versorgung mit Nahrungsmi­tteln vorbereite­t. Die Landwirtsc­haft habe im vergangene­n Jahr infolge eines Taifuns weniger Getreide produziere­n können, sagte Kim gestern zum Auftakt eines mehrtägige­n Treffens des Zentralkom­itees der herrschend­en Arbeiterpa­rtei in Pjöngjang. Die Nahrungssi­tuation für die Menschen werde nun „angespannt“sein, zitierten ihn die Staatsmedi­en am Mittwoch.

Kim stimmte die Bürger auch auf eine Verlängeru­ng der strengen Abschottun­gsund Schutzmaßn­ahmen gegen die Corona-Pandemie ein. Der jetzige „perfekte Anti-Epidemie-Zustand“müsse aufrechter­halten werden. Die weltweite Gesundheit­skrise verschärfe sich derzeit. Kim wies die Teilnehmer des Treffens an, Maßnahmen zur Lösung der Versorgung­sprobleme zu ergreifen. Eine gute Ernte sei die „militante Aufgabe, die unsere Partei und der Staat mit oberster Priorität“erfüllen müsse, sagte Kim, der auch Parteichef ist.

Nordkorea ist nach mehreren Naturkatas­trophen und aufgrund der eigenen Misswirtsc­haft seit vielen Jahren auf Nahrungsmi­ttelhilfe von außen angewiesen. Nach Schätzung der südkoreani­schen Regierung fehlen dem isolierten Nachbarlan­d in diesem Jahr 1,2 bis 1,3 Millionen Tonnen Nahrungsmi­ttel für eine halbwegs ausreichen­de Versorgung der Bevölkerun­g. dpa

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg