Hilfe in der Warteschleife
Der Bau einer CGDIS-Kaserne auf Fridhaff wird vom Umweltministerium ausgebremst – Kritik kommt von Gemeindeebene
Diekirch. Es soll eigentlich eines der Vorzeigeprojekte im Rahmen der Nordstadfusion sein: ein gemeinsames Rettungszentrum des Corps grand-ducal d'incendie et de secours (CGDIS) am Fridhaff. Doch trotz jahrelanger Diskussionen ist noch immer nicht mit dem Bau begonnen worden, denn das Umweltministerium hat aus Naturschutzgründen sein Veto eingelegt. Derweil warnen einige Lokalpolitiker bereits davor, dass der Fahrplan für die Fusion nicht mehr zu halten sein könnte.
Die Bürgermeister von Ettelbrück und Diekirch, Jean-Paul Schaaf (CSV) und Claude Haagen (LSAP), unterstreichen die Bedeutung von Projekten mit konkretem Mehrwert für die Akzeptanz einer Fusion in der Bevölkerung und zeigen sich angesichts der andauernden Hängepartie enttäuscht. Haagen zeigt zudem kein Verständnis dafür, dass der Staat selbst fünf Hektar vor Ort aufgekauft hat, um nun doch kein Rettungszentrum zu errichten.
Wertvoller Landschaftsraum
Aus dem Umweltministerium heißt es, dass man das Projekt kritisch sehe, weil es sich um einen wertvollen zusammenhängenden Landschaftsraum handele, dessen Zersiedlung verhindert werden soll. Es sei zudem ein alternativer Standort, südlich der Aktivitätszone Zano in der Nähe des Zigarettenfabrikanten Heintz van Landewyck, vorgeschlagen worden. Obwohl das Grundstück
„landschaftlich nicht einfach“sei, wäre das Ministerium wegen der vielen dort befindlichen großen Gebäude unter gewissen Voraussetzungen zu einer Erweiterung der Aktivitätszone bereit gewesen. Der private Besitzer habe einen Verkauf seines Landes jedoch abgelehnt.
Laut Paul Schroeder, Direktor des CGDIS, reichen die Überlegungen für ein Projekt auf Fridhaff bereits bis 2009 zurück. Unabhängig vom genauen Standort plädiert die Führung des CGDIS wegen der guten Verkehrsanbindung für ein Einsatzzentrum auf Fridhaff. Dort sollen die bisherigen Zentren von Diekirch und Ettelbrück zusammengelegt werden, eventuell könnte auch die Kaserne der Gemeinde Erpeldingen/Sauer, die sich in Ingeldorf bedindet, auf Fridhaff verlegt werden.
Das vor wenigen Monaten fusionierte Korps von Colmar-Berg und Schieren soll überdies an seinem derzeitigen Standort in Colmar-Berg verbleiben, auch ein Umzug des Bettendorfer Korps ist aktuell nicht geplant. Die Kosten für ein neues Rettungszentrum auf Fridhaff dürften in etwa 20 Millionen Euro betragen, konkret hängt die Summe von den Anschaffungskosten des Grundstücks und den geologischen Gegebenheiten ab.