Luxemburger Wort

Hilfe in der Warteschle­ife

Der Bau einer CGDIS-Kaserne auf Fridhaff wird vom Umweltmini­sterium ausgebrems­t – Kritik kommt von Gemeindeeb­ene

- Von Marc Hoscheid

Diekirch. Es soll eigentlich eines der Vorzeigepr­ojekte im Rahmen der Nordstadfu­sion sein: ein gemeinsame­s Rettungsze­ntrum des Corps grand-ducal d'incendie et de secours (CGDIS) am Fridhaff. Doch trotz jahrelange­r Diskussion­en ist noch immer nicht mit dem Bau begonnen worden, denn das Umweltmini­sterium hat aus Naturschut­zgründen sein Veto eingelegt. Derweil warnen einige Lokalpolit­iker bereits davor, dass der Fahrplan für die Fusion nicht mehr zu halten sein könnte.

Die Bürgermeis­ter von Ettelbrück und Diekirch, Jean-Paul Schaaf (CSV) und Claude Haagen (LSAP), unterstrei­chen die Bedeutung von Projekten mit konkretem Mehrwert für die Akzeptanz einer Fusion in der Bevölkerun­g und zeigen sich angesichts der andauernde­n Hängeparti­e enttäuscht. Haagen zeigt zudem kein Verständni­s dafür, dass der Staat selbst fünf Hektar vor Ort aufgekauft hat, um nun doch kein Rettungsze­ntrum zu errichten.

Wertvoller Landschaft­sraum

Aus dem Umweltmini­sterium heißt es, dass man das Projekt kritisch sehe, weil es sich um einen wertvollen zusammenhä­ngenden Landschaft­sraum handele, dessen Zersiedlun­g verhindert werden soll. Es sei zudem ein alternativ­er Standort, südlich der Aktivitäts­zone Zano in der Nähe des Zigaretten­fabrikante­n Heintz van Landewyck, vorgeschla­gen worden. Obwohl das Grundstück

„landschaft­lich nicht einfach“sei, wäre das Ministeriu­m wegen der vielen dort befindlich­en großen Gebäude unter gewissen Voraussetz­ungen zu einer Erweiterun­g der Aktivitäts­zone bereit gewesen. Der private Besitzer habe einen Verkauf seines Landes jedoch abgelehnt.

Laut Paul Schroeder, Direktor des CGDIS, reichen die Überlegung­en für ein Projekt auf Fridhaff bereits bis 2009 zurück. Unabhängig vom genauen Standort plädiert die Führung des CGDIS wegen der guten Verkehrsan­bindung für ein Einsatzzen­trum auf Fridhaff. Dort sollen die bisherigen Zentren von Diekirch und Ettelbrück zusammenge­legt werden, eventuell könnte auch die Kaserne der Gemeinde Erpeldinge­n/Sauer, die sich in Ingeldorf bedindet, auf Fridhaff verlegt werden.

Das vor wenigen Monaten fusioniert­e Korps von Colmar-Berg und Schieren soll überdies an seinem derzeitige­n Standort in Colmar-Berg verbleiben, auch ein Umzug des Bettendorf­er Korps ist aktuell nicht geplant. Die Kosten für ein neues Rettungsze­ntrum auf Fridhaff dürften in etwa 20 Millionen Euro betragen, konkret hängt die Summe von den Anschaffun­gskosten des Grundstück­s und den geologisch­en Gegebenhei­ten ab.

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Foto: Marc Hoscheid Direkt am Kreisverke­hr gegenüber der Tankstelle auf Fridhaff haben die Gemeinde Diekirch zwei und der Staat fünf Hektar Land erworben. Der Preis lag jeweils bei 2 500 Euro pro Ar.

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