Kampf für berufliche Anerkennung geht weiter
Diplomierte Kunsttherapeuten beklagen ihre ungeregelte Situation
Luxemburg. In der Generalversammlung der Association luxembourgeoise des art-thérapeutes diplômés (ALAtD) berichtete die austretende Präsidentin Rebecca Bremin über die verschiedenen Aktivitäten des vergangenen Jahres. Zu den Aktivitäten der ALAtD gehörten Pandemie-bedingt auch virtuelle Treffen unter den Mitgliedern. Einerseits gab es Austauschtreffen zur Intervision und internen Fortbildung und Qualitätssicherung, andererseits wurde das Berufsbild des künstlerischen Therapeuten ausgearbeitet, um es den zuständigen Behörden vorlegen zu können. Denn zur Zeit gibt es für künstlerische Therapeuten immer noch eine ungeregelte Situation. Bereits in der 2019 vom Gesundheitsministerium beauftragten Studie „État des lieux des professions médicales et des professions de santé au Luxembourg” wurde auf den Regelungsbedarf hingewiesen. Parallel dazu machte die ALAtD zusammen mit der Gesellschaft fir Musiktherapie zu Lëtzebuerg (GML) eine Berufsgruppen-Umfrage zur detaillierten Erfassung
der Zahl der künstlerischen Therapeuten in Luxemburg, sowie deren Berufsprofile und der aktuellen Probleme in der Berufsausübung.
Eines der Hauptziele der ALAtD ist es, die gesammelten Daten den zuständigen Ministerien (Gesundheit, Familie und Bildung) im Laufe des Jahres 2021 zu präsentieren, um die Berufsanerkennung aktiv weiter zu betreiben. Durch die andauernde sanitäre Krise haben immer mehr Menschen ein Gefühl der Überforderung, leiden an Stressreaktionen und Angstzuständen, die durch Verlustängste, Einsamkeit, familiäre Probleme, ungewisse Zukunft, usw. entstehen. Ergänzend zu anderen Therapieformen setzen künstlerische Therapeuten präventiv und kurativ non-verbale Medien (Musik, Tanz, Theater, bildnerische Mittel) zur Entwicklung von Bewältigungskompetenzen auf der Wahrnehmungs-, Gefühls- und Verhaltensebene ein, und eignen sich daher besonders als niederschwelliger Zugang für vulnerable Menschen. Aufgrund der fehlenden Berufsregelung
können viele Institutionen jedoch keine qualifizierten künstlerischen Therapeuten einstellen, da beispielsweise in der Budgetierung keine entsprechenden Posten vorgesehen sind bzw. die finanzielle Förderung der Ministerien fehlt. Außerdem können sich viele Bedürftige Angebote bei niedergelassenen künstlerischen Therapeuten nicht leisten. Das Komitee, das sich neu aufgestellt hat, besteht nun aus Christiane Baltes (Präsidentin); Maria D'Elia (Vizepräsidentin); Nora Hengen (Sekretärin) und Saphira Schintgen (Schatzmeisterin). Das Gremium setzt sich weiterhin mit großem Engagement für die offizielle Anerkennung der künstlerischen Therapien sowie die Eintragung in das Register der Gesundheitsberufe ein. Auf der seit Kurzem optisch und inhaltlich überarbeiteten Internetseite der ALAtD finden Interessierte Informationen über den Berufsverband, künstlerische Therapien sowie Adressen freischaffender Therapeuten.
Christiane Baltes via mywort.lu www.alatd.lu