„Der richtige Moment“
Der neue Racing-Trainer Jeff Saibene ist froh, wieder in Luxemburg in der Verantwortung zu stehen
Bei seiner ersten Pressekonferenz als Trainer des Racing war Jeff Saibene die gute Laune anzumerken. Dabei hatte er es in den vergangenen Monaten nicht immer einfach.
„Ich habe während langer Zeit im Ausland gearbeitet und schöne Erfahrungen gemacht. In der jüngeren Vergangenheit gab es allerdings auch viele schwierige Momente. Ich hatte nach meiner Entlassung in Kaiserslautern erst einmal genug vom Profifußball. Es ging mir nicht gut.“
Doch der 52-Jährige richtete den Blick wieder nach vorne und hatte beim Racing direkt ein gutes Gefühl: „Es ist in meinen Augen der richtige Moment, um nach Luxemburg zurückzukehren. Das Projekt des Racing hat mir gefallen. Ich hatte gute Gespräche mit Sportdirektor Ilies Haddadji. Hier geht es familiärer zu, der öffentliche Druck ist nicht so groß und das Medieninteresse geringer. Dies bedeutet aber nicht, dass ich deswegen weniger Anstrengungen unternehmen werde.“Das Ziel sei es, unter den Top Drei und damit im Europapokal zu landen und die positive Entwicklung des Vereins fortzusetzen.
Meistertitel als langfristiges Ziel
Sportdirektor Haddadji ging einen Schritt weiter: „Unser langfristiges Ziel ist es, Meister zu werden. Der Racing ist die Referenz im Jugendbereich und bei den Frauen in Luxemburg, irgendwann wollen wir auch mit unserer Männermannschaft die Nummer eins sein. Es gibt zwei Möglichkeiten, um das zu werden: Entweder man unternimmt sehr viele Anstrengungen auf dem Transfermarkt, oder man baut etwas auf. Wir haben uns für die zweite Möglichkeit entschieden und wollen auch unsere starken Nachwuchstalente einbauen. Fola beispielsweise hat vorgemacht, dass man mit dieser Strategie Erfolg haben kann.“
Dies verhindert aber nicht, dass sich auch der Racing nach sinnvollen Verstärkungen umschaut. Gestern wurde bekanntgegeben, dass der 34-jährige offensive Mittelfeldspieler Emmanuel Françoise aus Hesperingen in die Hauptstadt wechselt. Saibene steht also ein weiterer Topspieler zur
Verfügung, um die ehrgeizigen Ziele des Racing zu erreichen.
Der ehemalige Trainer des deutschen Zweitligisten Bielefeld wird von einem Coach assistiert, der die BGL Ligue bestens kennt: Serge Wolf. „Zwischen ihm und mir hat die Chemie direkt gestimmt. Ich denke, dass wir gut zusammenarbeiten werden.“Saibene ist zufrieden mit den Bedingungen, die er beim Racing vorfindet. „Während langer Zeit bestanden die Luxemburger Vereine gefühlt nur aus dem Trainer und dem Co-Trainer. Beim Racing gibt es noch andere hauptamtliche Mitarbeiter. Die Strukturen haben sich in Luxemburg
verbessert.“Nun will er selbst seinen Beitrag dazu leisten, dass sich der Fußball hierzulande weiterhin positiv entwickelt. Der ehemalige Nationalspieler peilt in der ersten Qualifikationsrunde der Conference League jedenfalls das Weiterkommen gegen die Isländer von Breidablik an.