Herzstück des Kollektivs
Diogo Pimentel will mit Fola in die zweite Runde der Champions-League-Qualifikation einziehen
Als die Escher Fola am vergangenen Dienstag zu Hause gegen Lincoln Red Imps nicht über ein 2:2Unentschieden hinauskam, saß Diogo Pimentel auf der Tribüne. Der 23-Jährige verpasste das Hinspiel der ersten Runde der Champions-League-Qualifikation aufgrund einer Sperre. „Das fiel mir sehr schwer. Ich sitze nicht oft auf der Bank, und auf der Tribüne kann man gar nicht helfen“, sagt er.
Heute kann Trainer Sébastien Grandjean wieder auf Pimentel zählen. Im Rückspiel, das um 18 Uhr im Victoria Stadium in Gibraltar angepfiffen wird, wollen es die Escher besser machen. „Wir hatten im ersten Duell mehr Ballbesitz, doch es war zu viel Platz zwischen dem Mittelfeld und dem Sturm. Zudem waren die gegnerischen Konterchancen gefährlich“, analysiert Pimentel.
Kein Wechsel nach Fürth
Die Escher können sich glücklich schätzen, dass der in Portugal geborene Fußballer nach wie vor das Fola-Trikot trägt. Zuletzt signalisierte der Bundesliga-Aufsteiger Greuther Fürth Interesse. „Man wollte sich in der vergangenen Saison unser Spiel gegen Hesperingen ansehen, das hat coronabedingt leider nicht geklappt. Danach gab es keine Gespräche mehr.“
Den Traum von der Profikarriere hat er längst noch nicht aufgegeben. „Das ist mein großes Ziel.“Bis es mit einem Wechsel ins Ausland klappt, verdient der bodenständige Pimentel sein Geld nicht nur auf dem Platz. „In der vergangenen Spielzeit habe ich mich komplett auf den Fußball konzentriert. Aus finanziellen Gründen arbeite ich jetzt bei einer Treuhandgesellschaft.“
Auch wenn er eine Profikarriere im Ausland anstrebt, fühlt sich Pimentel in Luxemburg pudelwohl. Dabei verließ er Portugal erst mit 14 Jahren. „In dem Alter wird man gerade erwachsen. Es ist nicht leicht, alles hinter sich zu lassen. Doch ich bin froh, dass ich mit meiner Familie hierhergezogen bin.“
Nach seiner Ankunft spielt Pimentel zunächst für Schieren, bevor er 2016 nach Ettelbrück wechselt. Dort stellt er sein Potenzial erst in der Ehrenpromotion und dann auch in der BGL Ligue unter Beweis, sodass Fola auf ihn aufmerksam wird. Direkt in seiner ersten Saison beim ältesten Verein des Landes wird Pimentel Meister. „Die Philosophie des Trainers kommt mir sehr entgegen. Ich bin mehr in die Offensive eingebunden, kann mich in dem Bereich aber sicherlich auch noch verbessern.“
Ich habe mich schon mit Nationaltrainer Luc Holtz unterhalten. Diogo Pimentel
Bald Luxemburger
Persönlich ist Pimentel schon den nächsten Schritt gegangen. Der luxemburgische Pass wurde beantragt, noch in diesem Monat erhält der Fußballer die Staatsbürgerschaft. „Ich habe mich schon mit Nationaltrainer Luc Holtz unterhalten“, verrät der 23-Jährige, der die Nationalmannschaft jedoch nicht nur als Sprungbrett nutzen möchte. „Ich könnte mich dort natürlich beweisen, doch man sollte immer zuerst an das Team denken. Das ist meine Einstellung.“
So konzentriert sich Pimentel auch jetzt auf Fola und die Chance auf das Erreichen der zweiten Qualifikationsrunde der Champions League. „Wir müssen einige Dinge ändern. Vielleicht dachten wir, es würde leichter werden und haben uns so selbst vor Probleme gestellt. Im Rückspiel müssen wir engagierter sein.“