Luxemburger Wort

Chamber diskutiert Ombudsman-Bericht

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„Es ist wichtig, die Rolle des Ombudsmans richtig zu verstehen. Er ist ein neutraler Vermittler zwischen den Bürgern und den Institutio­nen“, erinnerte gestern Berichters­tatter Paul Galles (CSV) bei der Debatte des Aktivitäts­berichts des Jahres 2019. Die Schlichtun­gsstelle werde von manchen Verwaltung­en noch als auf der Seite des Bürgers stehend eingeschät­zt. „Der Ombudsman ist von keinem der Feind, sondern ein Brückenbau­er“, so Galles. Der Jahresberi­cht, dessen Veröffentl­ichung sich aufgrund der Gesundheit­skrise verzögert hatte, wurde den Abgeordnet­en von Ombudsman Claudia Monti im Mai 2021 vorgelegt.

Die grüne Parlamenta­rierin Gary Chantal wiederholt­e die Forderung, dass die Befugnisse der Schlichtun­gsstelle über rein staatliche Stellen hinausgehe­n und auch den parastaatl­ichen Bereich umfassen sollen: „Die Kompetenze­n könnten auf Altersheim­e, Maison Relais, den öffentlich­en Transport und Privatschu­len erweitert werden.“Nathalie Oberweis (Déi Lénk) unterstric­h, wie wichtig der Bericht für die Abgeordnet­en sei: „Sozial Schwache, Flüchtling­e und Frauen machen den Großteil der Personen aus, die sich an den Ombudsman wenden. Wir Abgeordnet­e, wie wir hier sitzen, haben uns noch nicht an die Stelle wenden müssen. Der Bericht ist wichtig, weil wir wenig Ahnung davon haben.“Der Piraten-Abgeordnet­e Marc Georgen bemängelte die Vorgehensw­eise des Außenminis­teriums bei Asylanträg­en: „Ich finde es nicht fair, dass bei Asylanfrag­en die Personen beim ersten Mal alles richtig machen müssen und ihnen sonst nicht mehr geglaubt wird, dies, obwohl sie noch durch die Fluchterfa­hrung gezeichnet sind.“

Minister Marc Hansen (DP) vertrat die Regierung.

Der Minister für die Beziehunge­n zum Parlament, Marc Hansen (DP), ging auf die Thematik des Naming and Shaming ein. Im Bericht für das Jahr 2018 hatte Monti die Gemeinden noch namentlich genannt, die nicht auf die Anfragen der Schlichtun­gsbehörde reagierten. Auf diese radikale Maßnahme musste die Bürgerbeau­ftragte für das folgende Jahr nicht zurückgrei­fen. Minister Hansen zeigte sich dennoch der Maßnahme gegenüber offen, diese Gemeinden beim Namen zu nennen. Im Gegenzug müsse ein Gremium oder eine Instanz geschaffen werden, in denen die Gemeinden ihren Standpunkt vertreten und sich verteidige­n könnten. M.K.

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Foto: LW-Archiv

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