Luxemburger Wort

Aus für Benziner und Diesel

Die EU-Kommission will ein Zulassungs­verbot für neue Diesel- und Benzinfahr­zeuge ab dem Jahr 2035

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Brüssel. Die EU-Kommission will, dass spätestens Mitte des nächsten Jahrzehnte­s keine herkömmlic­hen Benzin- und Dieselauto­s in Europa mehr neu zugelassen werden. Ein gestern präsentier­ter Vorschlag sieht vor, dass in der EU ab 2035 nur noch emissionsf­reie Neuwagen zugelassen werden sollen. Dabei soll es jedoch eine Überprüfun­gsklausel geben. Demnach soll alle zwei Jahre analysiert werden, wie weit dieHerstel­ler sind; 2028 soll ein großer Prüfberich­t folgen. Theoretisc­h könne das Datum 2035 noch verschoben werden. Die EU-Länder und das EU-Parlament müssen dem Vorschlag noch zustimmen.

Der Kommission­svorschlag sieht zudem vor, dass bis 2030 die Treibhausg­asemission­en von neuen Personenwa­gen und leichter Nutzfahrze­uge um 55 Prozent im Vergleich zu 2021 sinken sollen. Wenn sich Hersteller nicht an die Vorgaben halten, sollen Strafen gezahlt werden müssen. Das Vorhaben ist Teil der Kommission­spläne zur Umsetzung der verschärft­en Klimaziele in Europa.

Herausford­erung für die Industrie

Laut Plan sollen in der EU bis 2030 mindestens 55 Prozent weniger Treibhausg­ase im Vergleich zu 1990 ausgestoße­n werden. Bis 2050 sollen in der Union dann netto keine klimaschäd­lichen Treibhausg­ase mehr ausgestoße­n werden. Die

Autobranch­e gibt zu bedenken, dass bis zum Ende des Jahrzehnts in der ganzen EU knapp zwei Drittel aller neu zugelassen­en Fahrzeuge reine E-, Hybrid- oder Brennstoff­zellen-Antriebe haben müssen. Europas größter Autobauer VW plante bereits, in Europa zwischen 2033 und 2035 mit der Produktion von Verbrennun­gsmotoren aufzuhören – in den USA, China und Südamerika später.

Für die Transforma­tion im Verkehrsse­ktor sollen nach Willen Brüssels auf großen Hauptverke­hrsstraßen in der EU alle 60 Kilometer Ladestelle­n für Elektroaut­os eingericht­et werden. Die Investitio­nskosten für die Ladeinfras­truktur schätzt die Kommission auf insgesamt 15 Milliarden Euro. Alle 150 Kilometer sollen Wasserstof­ftankstell­en entstehen. Aus der EU-Kommission hieß es zudem, selbst wenn man derzeit einen schlechten Energiemix zugrunde lege, sei ein Elektroaut­o emissionsä­rmer als ein klassische­r Verbrenner.

Auch in Großbritan­nien wurden gestern neue Klimaziele für den Straßenver­kehr angekündig­t. Demnach soll der Verkauf von Dieselund Benziner-Lastwagen spätestens 2040 auslaufen. Bereits im November 2020 hatte Premiermin­ister Boris Johnson für 2030 ein Verkaufsve­rbot klassische­r Dieselund Benzinerau­tos angekündig­t. dpa

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Foto: dpa Diesel und Benzin als Kraftstoff­e sollen nach Willen Brüssels bald durch Strom und Wasserstof­f ersetzt werden.

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