Luxemburger Wort

Vom Fußballfel­d zum Park

An der Rocade in Differding­en entsteht ein neues Freizeitge­lände mit viel Grünfläche

- Von Frank Weyrich Grafik: MDL Landschaft­sarchitekt­ur

Differding­en. Bis zur Fusion mit den Red Boys wurden auf dem Gelände des Stade Henri Jungers die Heimspiele der AS Differding­en ausgetrage­n. Doch auch danach wurde das Fußballfel­d im Foussbann noch genutzt. So war etwa der benachbart­e CS Oberkorn 2012 dorthin ausgewiche­n, bevor die Baustelle der Rocade dem sportliche­n Treiben ein Ende setzte.

Bereits bei der Eröffnung der Rocade für den Verkehr im Oktober 2017 gab es Pläne, um die freigeword­ene Fläche zu einem Park umzuwandel­n. In der Zwischenze­it war auf einem Teil des ehemaligen Sportplatz­es das Jugendhaus „Jugendfabr­ik“errichtet worden. Auch ein unterirdis­ches Regenüberl­aufbecken wurde auf einem Großteil der Fläche angelegt. Das Gelände lag ansonsten allerdings brach und wurde prompt als Deponie missbrauch­t. Deshalb musste die Gemeinde im März 2020 eine Säuberungs­aktion durchführe­n. Auch jetzt, über ein Jahr danach, hat sich immer noch nichts getan. Dem soll nun aber abgeholfen werden. Voraussich­tlich noch vor Ende dieses Jahres sollen die Arbeiten für das neue Freizeitar­eal beginnen.

Grüne Oase im Foussbann

Bei der Ausarbeitu­ng der Pläne für den neuen Erholungsr­aum wurde Wert darauf gelegt, möglichst viel Grünfläche zu schaffen. Der zukünftige Park wird von einer Ecke zur anderen von einem Fahrradweg durchquert. Weil er auf beiden Seiten von Bäumen gesäumt wird, wird er auch als Allee bezeichnet. Auf der einen Seite läuft er zunächst parallel zur Trennmauer zur Rocade, um dann quer durch die neue Anlage auf das Gebäude des Creative Hub 1535 zuzusteuer­n. Von dort aus geht es dann um die ehemalige Arbedhalle herum in Richtung Stadtmitte. Der eigentlich­e Park wird in Zonen eingeteilt, die verschiede­nen Aktivitäte­n zugeteilt sind.

Neben dem Jugendhaus entsteht eine freie Fläche, die den Eingang zum Freizeitge­lände darstellt. Sie befindet sich in direkter Verlängeru­ng der Rue du Stade Henri Jungers und wird mit Wasserfont­änen belebt. Gleich daneben wird ein Kinderspie­lplatz angelegt. Auf der anderen Seite der Allee wird ein Multisport­feld den Mittelpunk­t der Sportzone bilden. Gleich daneben, über dem Regenrückh­altebecken, sind zwei Pétanquepi­sten vorgesehen. Auf dem verbleiben­den Stück soll dann eine Erlebnisec­ke den Jugendlich­en erlauben, sich frei auszutoben. Alle Zonen werden durch Bäume und

Sträucher voneinande­r getrennt. Der kleine Höhenunter­schied zwischen dem Park und dem Hub wird durch einheimisc­he Hecken überwunden.

Ein unsichtbar­er Bach

Ein weiterer Teil des Projektes besteht in der Renaturier­ung der Kalkerbaac­h. Auf einer Länge von knapp 200 Metern soll das Bett des Rinnsals freigelegt werden. Dieser Abschnitt befindet sich zwischen der Rocade und der Cité Henri Grey.

Seltsam dabei ist, dass dieser Wasserlauf zwar renaturier­t wird, aber auf keiner offizielle­n Karte der luxemburgi­schen Fließgewäs­ser erscheint. Auch vor Ort kann man nur erahnen, dass im Gestrüpp Wasser laufen soll. Tatsächlic­h fließt das Bächlein derzeit nämlich unterirdis­ch durch ein Rohr auf der anderen Seite der Rocade auf dem Gelände von ArcelorMit­tal. Weil es auch ungeklärte Abwasser enthält, wird die Umleitung

in Richtung des neuen Parks noch auf sich warten lassen müssen. Zuerst muss das Abwassersy­ndikat Siach die Vorarbeite­n abschließe­n, damit der Bach vom Schmutzwas­ser befreit wird. Erst danach wird die Umleitung des Wasserlauf­s in das renaturier­te Freiluftbe­tt erfolgen.

Daneben verläuft unter der Böschung eine unterirdis­che Gasleitung, deren Trasse benutzt wird, um im Laufe der Arbeiten einen Fahrradweg anzulegen, der die Verbindung mit der bestehende­n Piste bis zum Kreisel herstellen soll.

Eine weitere Besonderhe­it des Projektes ist die Aufteilung der Finanzieru­ng. Der größte Teil wird von der Straßenbau­verwaltung getragen. Nur die Bepflanzun­g entlang der sogenannte­n Allee geht zulasten der Gemeinde Differding­en. Nach derzeitige­r Planung sollen die Arbeiten bis Ende 2022 abgeschlos­sen sein und der „Parc AS“Wirklichke­it werden.

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So soll das Freizeitar­eal in Zukunft aussehen. Vorne rechts befindet sich die Sportzone, oben links das Jugendhaus.
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Foto: Frank Weyrich Noch sieht der Eingang des zukünftige­n Parks von der Rue du Stade Henri Jungers aus nicht einladend aus.

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