Luxemburger Wort

Gefeierter Saisonstar­t

Berliner Staatsoper mit Barenboim und umjubeltem „Figaro“

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Berlin. Erstmals seit Corona wieder voll besetztes Parkett und der Star des Hauses am Dirigenten­pult: Mit einem frenetisch gefeierten „Figaro“unter Generalmus­ikdirektor Daniel Barenboim und einem Open-Air-Konzert im Herzen der deutschen Hauptstadt hat die Staatsoper Unter den Linden am Wochenende in Berlin die neue Spielzeit eröffnet. Zum Saisonauft­akt wurde der benachbart­e Bebelplatz in einen der größten Konzertort­e der Stadt verwandelt und die Aufführung in der Staatsoper direkt ins herbstlich kühle Freie übertragen. Coronabedi­ngt durften bei dieser 15. Ausgabe der „Staatsoper für alle“nicht mehr als 4 000 Menschen zu Übertragun­g und Livekonzer­t auf den Platz.

Den Auftakt des musikalisc­hen Wochenende­s markierte am Samstag Mozarts Oper „Le nozze di Figaro“unter Barenboim mit der Staatskape­lle Berlin und dem

Staatsoper­nchor. Während die Bilder der musikalisc­hen Komödie auf den Platz gestreamt wurden, erlebte die von Regisseur Vincent Huguet in der Pop-Welt der 1980er-Jahre angesiedel­te Fassung ihre gefeierte Publikumsp­remiere in der Staatsoper. Im April musste pandemiebe­dingt alles digital bleiben.

„Wir haben lange gewartet“„Wir haben auf diesen Abend alle lange gewartet, nicht nur Sie“, sagte Barenboim zu Beginn des Abends mit Blick auf die erstmals seit Pandemiebe­ginn wieder voll besetzten Reihen in der Staatsoper. Viel Applaus für Barenboim, Orchester und die Solisten wie Federica Lombardi (Gräfin Almaviva), Anna Prohaska (Susanna), Corinna Scheurle (Cherubino), Gyula Orendt (Graf Almaviva) oder Gerald Finley (Figaro) gab es auch auf dem Bebelplatz, wo sich die

Reihen nach dreieinhal­b Stunden an einem zunehmend kühlen Abend etwas gelichtet hatten. Umso mehr bedankte sich Barenboim für das gesamte Ensemble für „so viel und so enthusiast­ische“Unterstütz­ung.

Gestern spielte dann alles live und draußen. Zunächst dirigierte Martin Wright Staatskape­lle und Staatsoper­nchor, der in diesem Jahr sein 200-jähriges Jubiläum feiert. Viel Applaus gab es für große Opernchöre aus Wagners „Tannhäuser“und „Die Meistersin­ger von Nürnberg“, Verdis „Macbeth“oder dem „Freischütz“von Carl Maria von Weber. Anschließe­nd übernahm noch einmal Barenboim und dirigierte Robert Schumanns zweite Sinfonie. „Wir freuen uns wahnsinnig, dass so viele hier sind und dass wir musizieren dürfen“, sagte der Generalmus­ikdirektor unter dem Applaus der Menschen auf dem Bebelplatz. dpa

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Foto: dpa Zahlreiche Gäste verfolgen auf dem Bebelplatz die Live-Opernübert­ragung von Mozarts „Le nozze di Figaro“unter der musikalisc­hen Leitung von Daniel Barenboim.

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