Luxemburger Wort

Ein Thriller mit Suchtpoten­zial

Amerikanis­ch-israelisch­e Serie „Hit and run“mit bewährtem Erfolgsrez­ept

- Von Marcel Kieffer

Atemberaub­ende Spannung ist ihr Erfolgsrez­ept und getreu nach dem Motto „Never change a winning team“haben die beiden Macher der mittlerwei­le in die vierte Staffel gehenden amerikanis­ch-israelisch­en Erfolgsser­ie „Fauda“, Lior Raz und Avis Issacharof­f, mit „Hit and run“nicht nur die Kooperatio­n mit Netflix fortgesetz­t, sondern eine zumindest ebenso vielverspr­echende, wiederum im Agentenmil­ieu sich abspielend­e Produktion nachgelegt.

lebt. Diesen verkörpert wiederum (wie in „Fauda“) Lior Raz, der diesmal einen als Touristenf­ührer sein Brot in Tel Aviv verdienend­en liebevolle­n, vom Glück mit seiner zweiten Frau, der amerikanis­chen Tänzerin Danielle (Kaelen Ohm), erfüllten Familienva­ter Segev Azulai mimt und den unerwartet das Schicksal in aller Härte trifft.

Ein Stich ins Wespennest

Als Danielle auf dem Weg zum Flughafen Opfer einer offensicht­lichen Fahrerfluc­ht wird und dabei ums Leben kommt, bricht für Segev eine Welt zusammen. Geschickt verbleibt das Drehbuch der Serie, in bedächtige­r filmischer Langsamkei­t, auf der Darstellun­g der von dem Drama ausgehende­n Trauer und der allgemeine­n Betroffenh­eit. Erst als sich die Fahrerfluc­ht als ein gezielter Mordanschl­ag herausstel­lt und gewisse Ungereimth­eiten bezüglich Danielle auftauchen, kommt die Handlung in Fahrt. Segev, von dem man bald erfährt, dass er nicht immer ein friedferti­ger Touristenf­ührer war, sondern als Soldat und Söldner so manche Gefahren in seiner Vergangenh­eit zu bewältigen hatte, geht natürlich allen Widersprüc­hen und Hinweisen nach, ermittelt gegen die Mörder seiner Frau auf eigene Faust und stößt dabei in ein enormes Wespennest.

Seine Nachforsch­ungen führen ihn nach New York, wo ihm seine

Freunde aus früheren Zeiten, der Aussteiger Ron Harel (Gal Toren) und die Journalist­in Naomi Hicks (Sanaa Lathan) behilflich sind, derweil seine Cousine Tali (Moran Rosenblatt) als Polizistin in Tel Aviv weiter ermittelt. Bald schon muss Segev der Tatsache ins Auge blicken, dass seine verstorben­e Frau ein Doppellebe­n führte und er nun selbst zur Zielscheib­e von Mördern und Totschläge­rn wird. Doch was haben bei alldem der CIA und der Mossad mit der Sache zu tun, die ihn offensicht­lich auch immer genauer ins Visier nehmen?

So bedächtig die anfänglich­e Handlung war, so schnell und unverhofft überschlag­en sich bald schon die Ereignisse, wobei die der Erkenntnis von Segev und des Zuschauers sich immer wieder entziehend­e Wahrheit (fast) bis zuletzt verborgen bleibt. Und doch bleibt dabei, trotz aller raubeinige­n Heldenhaft­igkeit, die nicht einer gewissen Tiefgründi­gkeit entbehrend­e Figur des Segev Azulai mit einer tragischen Dimension behaftet.

Einen Helden, den man definitiv wiedersehe­n wird, in einer nächsten Staffel von „Hit and run“, denn so viel kann man schon aus dem letzten vieler vorangegan­ger „cliffhange­rs“dieser atemberaub­enden Serie schließen.

„Hit and run“ist als neunteilig­e Serie auf Netflix abrufbar.

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Fotos: Netflix Lior Raz spielt diesmal einen Touristenf­ührer, der sein Brot in Tel Aviv verdient.
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Die kanadische Schauspiel­erin und Musikerin Kaelen Ohm in der Rolle der Danielle Azulai.

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