Luxemburger Wort

Dem Großherzog sei Dank

Wichtige Beziehunge­n werden zwei Jahre vor Olympia aufgebaut

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In Peking hatten wir einen klaren Vorteil gegenüber vielen Nationen, sogar größeren Ländern. Die chinesisch­en Chefs der Organisati­on wussten nämlich bereits vor den Olympische­n Spielen, wer wir waren. Das war dadurch entstanden, dass es 2006 im Rahmen eines Staatsbesu­chs eine große luxemburgi­sche Wirtschaft­sdelegatio­n mit rund 150 Vertretern gegeben hat, die nach China reiste.

Gut vernetzt

Der Großherzog war der Leiter der Delegation. Der damalige COSLPräsid­ent Marc Theisen und ich saßen zusammen und haben überlegt, wie wir diesen Trip im Hinblick auf die Sommerspie­le nutzen könnten. Ich war bis dahin bestimmt schon 20 Mal wegen verschiede­ner Trainingsl­ehrgänge in China gewesen und wusste, dass man ein gutes Netzwerk haben und aus der Masse der Nationalen Olympische­n Komitees heraustret­en müsste.

Marc hat dann mit dem Hof Kontakt aufgenomme­n. Der Großherzog

hat sich anschließe­nd einen ganzen Tag für die Olympische­n Spiele Zeit genommen und diesen aus dem Wirtschaft­sprogramm ausgeklink­t. Wir lernten zwei Jahre vor den Spielen bereits alle wichtigen Stellen kennen, was 2008 sehr wertvoll war, weil man auch in brenzligen Situatione­n schnelle Lösungen parat hatte.

Zum Großherzog möchte ich noch sagen, dass sich Luxemburg wirklich glücklich schätzen kann, von jemandem, der als IOC-Mitglied wirklich ein absolutes Aushängesc­hild im olympische­n Sport ist, permanent so toll unterstütz­t zu werden. Der Großherzog ist sehr interessie­rt, hat sehr viel Sachkenntn­is und eine unheimlich liebevolle Art, mit Athleten und Trainern umzugehen.

Von den sportliche­n Leistungen geht einem das Straßenren­nen, bei dem Andy Schleck Vierter geworden ist, nicht mehr aus dem Kopf. Das geht wohl allen so, die damals dabei waren. In Athen hatten wir schon ein super Straßenren­nen, als Kim Kirchen Sechster geworden ist. In Peking erlebten wir ein absolut brillantes Rennen. Da sind wir nach wie vor ganz stolz drauf. Wir waren übrigens damals eine von zwei Nationen, die mit Kühlwesten ausgestatt­et waren, die Australier und wir. Das war damals nicht so gängig. An der Chinesisch­en Mauer hatten wir über 30 luxemburgi­sche Fans versammelt. Ein herrliches Bild.

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