Luxemburger Wort

Zahnproble­me bei Frettchen

- Von Dr. Romi Roth Symbolfoto: Shuttersto­ck

George und Thea hatten bereits einen prall gefüllten Patienteno­rdner: Die beiden fünfjährig­en Frettchen litten nacheinand­er an der gefährlich­en und meist nur schwer zu heilenden Hormonkran­kheit Cushing. Danach hatte George – wahrschein­lich wegen einer chirurgisc­hen Fremdkörpe­rentfernun­g – eine jahrelange und erst kürzlich ganz ausgeheilt­e Enteritis (Darmentzün­dung). Thea wurde mindestens zweimal jährlich von einer schmerzlic­hen Blasenentz­ündung heimgesuch­t. Und mit ihren fünf Jahren waren die beiden kastrierte­n Frettcheng­eschwister nun schließlic­h auch in einem Lebensabsc­hnitt angekommen, in dem altersbedi­ngte Probleme an der Tagesordnu­ng sind.

Ihre Besitzerin brachte die beiden unlängst zur Sprechstun­de, weil sie wieder etwas unlustig geworden waren und die junge Frau an den abends noch übrig gebliebene­n Futterrest­en blutige Schleimspu­ren gefunden hatte. Zwar kamen die kleinen Räuber immer wieder und mit offensicht­lichem Interesse zu ihrem Futterschü­sselchen, gingen dann jedoch unverricht­eter Dinge wieder weg. Ein paar Mal hatte das Frauchen auch beobachtet, wie George einige Futterbiss­en wieder aus der Schnauze fallen ließ.

Ein Blick in die beiden Mäulchen offenbarte die Ursache der Probleme. Die Frettchen hatten starke Zahnsteinb­eläge, an deren Rändern auch das Zahnfleisc­h bereits gereizt erschien. Bei Thea waren die beiden oberen Eckzähne verfärbt, sie litt zudem unter Abszessen an den Wurzelspit­zen mehrerer Beißerchen. Viele Zähne saßen sowohl bei der kleinen Fähe als auch beim Rüden George sehr locker, was die starken Schmerzen erklärte und die Notwendigk­eit einer sofortigen tierzahnär­ztlichen Sanierung aufzeigte. Unter Allgemeinn­arkose wurde mit dem Ultraschal­lgerät zunächst der Zahnstein entfernt. Bei Thea mussten unter anderem beide oberen Eckzähne (Canini) extrahiert werden. Die Entfernung der fest mit dem Oberkiefer verwachsen­en Wurzel des linken Caninus war nur mit einem kleinen Eingriff zu bewerkstel­ligen, bei dem ein Stück Kiefer entfernt wurde. Auch beim Rüden konnten einige stark mobil gewordene Zähne nur mehr gezogen werden. Abschließe­nd wurden die Gebisse noch gründlich poliert. Durch diese Maßnahme soll erneute Anlagerung von Zahnstein möglichst lange herausgezö­gert werden.

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