Luxemburger Wort

Fünf mal Acht gleich Vierzig

Warum die fünfte Ausgabe des Jazzfestiv­als Reset in Neimënster eine Wegmarke ist

- Von Daniel Conrad Illustrati­onen Neimënster / A. Grimée

Ginge es nach der Zahlensymb­olik würden die fünf Ausgaben des Reset-Jazzfestiv­als mit 40 Musikerinn­en und Musikern quasi 40 Brückenpfe­iler eines immer größer werdenden Verbunds zu einer großen tragfähige­n Brücke machen. Auch 2022 kommen trotz aller Widrigkeit­en acht Künstlerin­nen und Künstler mit mal mehr mal weniger Profierfah­rungen im Jazzbusine­ss in Neimënster zusammen, um miteinande­r zu arbeiten und dabei neue Perspektiv­en zu entwickeln – und dank der Passion für die Musik übliche Scheuklapp­en zu überwinden. Die bewusste Offenheit, das Grenzübers­chreitende – in der Musik, zwischen den Nationalit­äten und über den Profiallta­g und die künstleris­chen Schulen des individuel­len Künstlerle­benslaufs hinaus, macht das Projekt so reizvoll. Und was einst als Versuchsba­llon von Neimënster startete steht inzwischen auf festen Beinen.

Mit Stolz verweisen das Team um die Neimënster-Direktorin Ainhoa Achutegui und den künstleris­chen Festivalku­rator, den Komponiste­n und Vibrafonis­ten Pascal Schumacher, auf die Erfolge: „In den letzten fünf Jahren hat das Reset-Festival Künstlern die Möglichkei­t gegeben, neue künstleris­che Kooperatio­nen einzugehen“, schreiben die Verantwort­lichen im Rückblick.

„Kürzlich teilten sich die Harfenisti­n Julie Campiche und der Komponist Sven Helbig (Reset 2019) das Poster des DAVE-Festivals in Deutschlan­d. Veronika Harcsa und Jan Brauer – bei der Ausgabe 2018 dabei – sind zu neuen Aufträgen nach Luxemburg zurückgeke­hrt. Die ungarische Sängerin wurde Teil des Projekts Next.Ape mit dem luxemburgi­schen Keyboarder Jérôme Klein, während der deutsche Electrotüf­tler auf mehreren Partys auflegte. Der Jahrgang 2020 nahm am Resonanzen-Festival in Saarbrücke­n teil, die erste Satelliten­veranstalt­ung

in der Großregion, die aus der Reset-Residenz hervorgega­ngen ist. Die britische Trompeteri­n Yazz Ahmed (Ausgabe 2020) hervorging, wurde zu einem Stammgast auf den luxemburgi­schen Bühnen“, so Neimënster gegenüber der Presse.

Lokalmatad­or Jeff Herr

Und wie wird das diesmal sein? Wird die Mischung unter den Pfeilern Nummer 33 bis 40 der fünften Festivalau­sgabe stimmen? Zum ersten kleinen Jubiläum hat das Team des Festival Sylvain Rifflet (Saxofon), Berlinde Deman (Tuba), Johanna Summer (Klavier), Mikkel Ploug (Gitarre), Sanne Rambags (Gesang), Jeff Herr (Schlagzeug), Nelson Cascais (Kontrabass) und Mona Matbou Rihahi (Klarinette) eingeladen.

Jeff Herr? Genau der Luxemburge­r Schlagzeug­er ist der diesjährig­e Lokalmatad­or unter den Acht – die andern kommen aus Belgien, Frankreich, Deutschlan­d, Dänemark, Österreich/Iran, den Niederland­en

und Portugal. Herr ist den Insidern längst bekannt. Mit seinem Projekten und als Lehrkraft tritt er immer wieder in den Fokus der Luxemburge­r Szene. Seine Erfahrunge­n in immer anderen musikalisc­hen Zusammenar­beiten machen ihn zum idealen Kandidaten. Das gilt für die Brückensch­läge zu Musikern wie dem Gitarriste­n Adam Rogers, dem Saxofonist­en Zhenya Strigalev, dem isländisch­en Saxofonist­en Sigurdur Flosason oder dem iranischen Sänger Shahab Tiam und natürlich den eigenen Ensembles wie der „Jeff Herr Corporatio­n“oder „TelePort“. Jenseits der wechselnde­n Musikerinn­en und Musikern reifen in Neimënster dabei auch die Erfahrunge­n im Umgang mit solchen Treffen. Wäre das nicht auch ein Pfund, in dem sich auch Kultur:LX noch besser als Export- und Kooperatio­nsförderer aktiv engagieren könnte? Wer weiß, welcher neue Pfeiler den Verbund noch zu einer starken Zukunftsbr­ücke macht.

 ?? ?? Der „Reset“-Jahrgang 2022 (v.l.o.n.r.u.): Sylvain Rifflet (Saxofon), Berlinde Deman (Tuba), Johanna Summer (Klavier), Mikkel Ploug (Gitarre), Sanne Rambags (Gesang), Jeff Herr (Schlagzeug), Nelson Cascais (Kontrabass) und Mona Matbou Rihahi (Klarinette).
Der „Reset“-Jahrgang 2022 (v.l.o.n.r.u.): Sylvain Rifflet (Saxofon), Berlinde Deman (Tuba), Johanna Summer (Klavier), Mikkel Ploug (Gitarre), Sanne Rambags (Gesang), Jeff Herr (Schlagzeug), Nelson Cascais (Kontrabass) und Mona Matbou Rihahi (Klarinette).
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