Die Leidtragenden sind wieder die Gleichen
Die Regierung greift erneut auf die Sperrstunde zurück – die Zahlen steigen weiter
Man hätte meinen können, dass aus vergangenen Fehlern in der Bekämpfung der Pandemie gelernt wurde. Man hätte meinen können, dass die Regierung eine Sperrstunde nicht mehr in Erwägung ziehen würde; ein drastischer Eingriff in die Freiheiten der in der Vergangenheit, außer der Wirtschaft zig Millionen Euro an Einnahmen zu entziehen, nicht die erhofften gesundheitlich relevanten Resultate hervorbringen konnte.
Nun wird wieder mal auf die gleichen Mittel zurückgegriffen und derselbe Fehler begangen. Die Zahlen steigen munter weiter. Da wird auch die neue 2G+-Regelung, eine falsche, kontraproduktive und nicht zu Ende durchdachte Maßnahme, nichts mehr dran ändern können. Waren die Maßnahmen der Koalition doch sehr oft als klug, wirksam und durchdacht zu betrachten, wurde sich hier leider ein Fauxpas geleistet und man wird das Gefühl nicht los, dass die Regierung sich Ihrer Hände keinen Rat mehr weiß, um die Situation in den Griff zu bekommen.
Die Leidtragenden sind wieder die jungen Menschen, die sich noch nicht boostern können oder gar dürfen und nun viel Geld für Schnelltests ausgeben müssen, um am täglichen Leben teilhaben zu können. Als vollständig Geimpfter ist man nun dennoch benachteiligt. Ein Widerspruch, der nicht zu verstehen ist.
Die anderen Leidtragenden sind natürlich wieder die HorecaUnternehmer, deren Absatz einbrechen oder gar ganz wegbleiben wird. Die Wirksamkeit der 2G+-Regel darf doch sehr stark angezweifelt werden, zumal diese Regel eine Rückkehr in ein normales Leben für Ungeimpfte in immer weitere Ferne rückt – im Moment genau drei Impfdosen nämlich, sehr bald wohl vier. Diese Menschen werden sich nun erst recht nicht mehr impfen lassen, obwohl genau diese dazu motiviert werden müssten.
Von der durch die Millionen in der Natur und im Meer landenden Schnelltests, Teststäbchen oder Verpackungen verursachten Naturkatastrophe wollen wir gar nicht mal sprechen. Und auch hier werden junge Menschen die Leidtragenden sein, sind es doch sie, die am längsten mit den Konsequenzen davon kämpfen werden. Thomas Berns,
Luxemburg