Die Suche geht weiter
Im Süden des Landes weiß man nicht wohin mit abgeschleppten Autos, Standort „Am Plon“in Lamadelaine nicht geeignet
Lamadelaine. Wohin mit beschlagnahmten Autos? Diese Frage beschäftigt die Polizei im Südwesten des Landes spätestens seit der Schließung der „Fourrière“in Esch/Alzette im Sommer 2020. Bis dahin wurde die Gebläsehalle in Belval als Polizeihof genutzt. Aus Sicherheitsgründen wurde das Gelände im August 2020 jedoch geschlossen. Seitdem hat sich die Suche nach einem alternativen Standort zur Unterbringung von sichergestellten Autos deutlich zugespitzt.
Bisher jedoch ohne Erfolg. Seit der Schließung der Gebläsehalle musste die Polizei beschlagnahmte Autos daher teilweise auf öffentlichen Parkplätzen abstellen, beispielsweise auf dem Parkplatz an der Avenue des Terres-rouges in Esch, was vor allem bei Anwohnern für Unmut sorgte.
Standort in Lamadelaine erfüllt Bedingungen nicht
Ein Standort, der zumindest als temporäre Lösung für die Platzengpässe im Gespräch war, ist Gelände „Am Plon“in Lamadelaine. Doch auch dieser Standort ist nun aus dem Rennen. Dies geht aus einer Antwort des Polizeiministers Henri Kox (Déi Gréng) auf eine parlamentarische Frage des Piraten-Abgeordneten Marc Goergen hervor. Dieser hat sich danach erkundigt, ob das Areal in Lamadelaine als Standort für den neuen Polizeihof für den Südwesten des Landes dienen könnte.
Das Gelände, das lediglich Platz für zwölf Autos biete, sei demnach aber zu klein, erklärt der Grünen-Politiker
in seiner Antwort. Außerdem verfüge das Areal über keinen befestigten Boden und sei nicht abgesichert. „Ohne größere Arbeiten wäre es also nicht möglich, hier einen überwachten Abstellplatz zu realisieren, der den nötigen Sicherheitsbestimmungen entspricht“, so Kox weiter. Mit den gleichen Argumenten hatte der Petinger Bürgermeister Pierre Mellina (CSV) bereits Ende November in einer Gemeinderatssitzung den Standort „Am Plon“als möglichen Abstellplatz für abgeschleppte Autos ausgeschlossen.
Die parlamentarische Frage von Goergen, der auch dem Petinger Gemeinderat angehört, ist indes nicht die erste, die sich mit dem Thema eines neuen Polizeihofes beschäftigt. Bereits vier parlamentarische Fragen zuvor thematisierten das ungelöste Problem betreffend die Abstellung von Fahrzeugen im Südwesten des Landes.
So erkundigte sich der Escher Bürgermeister Georges Mischo (CSV) schon im Mai 2019 nach den Sicherheitsbedingungen auf dem zu dieser Zeit noch aktiven Gelände in Belval sowie nach möglichen alternativen Standorten. Bereits damals gaben Kulturministerin Sam Tanson und der damalige Minister für innere Sicherheit François Bausch (beide Déi Gréng) an, dass die Polizei in Zusammenarbeit mit der Administration des Bâtiments publics nach einer Alternative zur Gebläsehalle suche.
Ein Standort, der seitdem mehrfach genannt wurde, dies auch als langfristige Lösung, ist ein Gelände am Kreisverkehr Raemerich. Passiert ist bisher jedoch noch nichts.
Areal für Polizeihof muss mehrere Kriterien erfüllen
Als Grund für die langwierige Suche wurden dabei stets die hohen Bedingungen genannt, die ein entsprechender Standort erfüllen muss. Hierzu zählen, dass das Gelände über eine ausreichend große Fläche verfügen muss, abgesichert und überwacht werden muss und sich in Nähe zum zuständigen Dienst der Polizei befinden sollte.
Die Option, den bestehenden Polizeihof in Findel zumindest zeitweilig für Fahrzeuge aus dem Süden und Westen des Landes zu nutzen, schlug Kox im vergangenen Jahr indes aus. Der dortige Standort sei zu klein, um neben Fahrzeugen aus dem Zentrum und Osten des Landes auch noch Autos aus weiteren Landesteilen aufzunehmen, so die Begründung.